Kurios: Restaurant-Kette setzt auf Mitarbeiter per Bildschirm

Nicht bei allen Kund*innen kommt das gut an

In einem New Yorker Ramen-Restaurant ist alles ein bisschen anders... (Symbolbild: Getty)
In einem New Yorker Ramen-Restaurant ist alles ein bisschen anders... (Symbolbild: Getty)

Technik macht unser Leben in vielen Bereichen so viel einfacher, wohl kaum jemand würde wohl gerne auf das allseits beliebte Smartphone oder den Laptop verzichten. In manchen Situationen fragen sich allerdings nicht nur Skeptiker*innen, ob die Technik nicht doch etwas zu weit geht. So auch bei dieser Restaurant-Kette in New York: Anstatt von Bedienungen vor Ort wird man hier von freundlichen Gesichtern auf Bildschirmen begrüßt - denn die Mitarbeiter*innen, die die Bestellungen entgegen nehmen, sitzen auf den Philippinen, am anderen Ende der Welt. Köch*innen sind natürlich weiterhin vor Ort, um das Essen frisch zuzubereiten.

Was steckt hinter dem Phänomen, auf digitale Abbilder anstatt auf echte Menschen zu setzen? Und wie kommt es bei den Kund*innen an?

Von Personen auf Bildschirmen zu KI?

Die Kette, die aus drei Restaurants in Manhattan, Queens und Jersey City besteht, die sich auf Sansan Chicken, Sansan Ramen und Yaso Kitchen spezialisieren, hüllt sich diesbezüglich in Schweigen. Die Mitarbeiter*innen auf den Bildschirm geben kaum Informationen zu ihren Arbeitsbedingungen oder ihrem Arbeitgeber. Der "New York Post", die sich genauer mit dem Thema auseinandersetze, war es auch nicht möglich, den oder die Inhaber*in der Geschäfte auszumachen.

Brett Goldstein, ein Tech-Unternehmer, postete allerdings eine Theorie auf X, die mittlerweile sogar viral gegangen ist. Seiner Meinung nach handle es sich bei dem Konzept, wie so oft, um eine Methode, um Geld zu sparen. Während in New York der Mindestlohn 16 Dollar pro Stunde beträgt (umgerechnet 14,89 Euro), sind es auf den Philippinen nur rund 3,75 Dollar (etwa 3,49 Euro).

Goldstein spinnt die Idee auch noch weiter: Zuerst wurde ein*e physisch anwesende*r Mitarbeiter*in durch eine Person auf einem Bildschirm ersetzt - aber wer sagt, dass in nicht in den nächsten sechs bis zwölf Monaten "ein KI-Avatar sein könnte, der das gleiche macht"?

"Menschliche Interaktion ist viel besser als Video"

Ob es so weit kommen wird, ist jedoch fraglich, denn bereits jetzt sind nicht alle Kund*innen begeistert von dem Konzept. Auch wenn einige, vor allem nach dem ersten Besuch, noch die Neuartigkeit loben und es als "interessant und anders" bezeichnen, gibt es auch viel Kritik. "Ich weiß auch nicht, ob es jemand anderem den Job wegnimmt. Ich glaube, dass es wichtig ist, dass wir unsere Gemeinden unterstützen, und Menschen aus der Gemeinde miteinander verbinden", so ein Kunde gegenüber der "New York Post".

Ein weiterer Kritikpunkt: Die fehlende menschliche Interaktion lasse einen wertvollen Aspekt des Restaurant-Besuchs vermissen. Ein Kunde formuliert es treffend: "Wenn man immer wieder zu einem bestimmten Ort geht, will man sich wie Zuhause fühlen. [...] Menschliche Interaktion ist viel besser als Video."