Maikönigin in Köln-Sürth: Pia Robert hat ihren Mädchentraum wahrgemacht

Pia Robert ist die 60. Maikönigin in Sürth – und beste Freundin ihrer Vorgängerin.

Für Pia ist am Montag ein kleiner Mädchentraum wahr geworden. In Kleid und Krone auf der Bühne zu stehen, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, sei das Schönste an ihrer neuen Rolle, sagt die 17-Jährige. Zum ersten Mal war ihr das gleich während des Maifests vergönnt. In einer festlichen Krönungszeremonie übergab ihr die beste Freundin und Vorgängerin Jessica noch am Sonntag die Krone. Seither ist Pia Robert die 60. Maikönigin der Dorfgemeinschaft Sürth. Rollentausch für die Sürther Maiköniginnen Ein Jahr lang hatte Jessica Sperling die Königinnenkrone getragen, während Pia eine ihrer Gräfinnen war. Nun, einen Tanz in den Mai später, tauschten die beiden jungen Frauen die Rollen. „Für mich gibt es nichts Schöneres, als meine beste Freundin zur Maikönigin zu krönen“, sagt Jessica. Auch wenn sie sehr traurig sei, weil für sie eine aufregende Zeit zu Ende ginge. Direkt am ersten Tag ihrer Amtszeit stand für Pia das traditionelle Maiwecken um 7 Uhr auf dem Plan. Die frisch gebackene Maikönigin wurde von zwei Musikgruppen aus dem Schlaf gerissen, bevor sie die Musikanten als eine ihrer ersten Amtshandlungen bewirten durfte. Von nun an wird Pia ehrenamtlich zwölf Monate lang Dorf-, Schul- und Kirchenfeste eröffnen, Seniorenheime besuchen und Jubilaren gratulieren. Goldene Hochzeiten, Geburtstage, ab 90 Jahren aufwärts. Das Gefolge der Maigräfinnen und Maigrafen ist immer dabei Dabei immer an ihrer Seite: ihr Gefolge, bestehend aus zwei Maigräfinnen – Jessica ist eine von ihnen – und zwei Maigrafen. Ihre Vorgängerin Jessica hatte 26 Termine im Auftrag der Krone zu absolvieren. An jedem zweiten Wochenende im Königinnen-Kleid unterwegs zu sein, sei zwar schon anstrengend gewesen, erzählt Jessica. Doch das normale Leben eines Teenagers sei schon noch möglich gewesen. Schule, Disco-Besuche am Wochenende und sogar ein Frankreich-Urlaub mit der besten Freundin. Seit etwa zehn Jahren sind Pia und Jessica beste Freundinnen. Die Idee, selbst einmal Maikönigin werden zu wollen, reifte bei Pia, als sie vor einem Jahr sah, wie ihrer Freundin die Maikrone aufgesetzt wurde. „Seitdem hat mich Jessica immer wieder ermutigt, auch mal Maikönigin zu werden“, sagt Pia. Den letztendlichen Entschluss aber habe sie selbst getroffen. Als Sürther Mädchen ist sie ohnehin schon lange mit dem hiesigen Brauchtum vertraut. Auch dies habe bei der Entscheidung, Maikönigin werden zu wollen, eine Rolle gespielt, sagt sie. Aufgewachsen in Sürth und besucht sie nun – wie Jessica – die elfte Klasse des Erzbischöflichen Berufskollegs Köln in der Südstadt. Dort mag sie fast alle Schulfächer gerne – nur mit Mathematik könne sie nicht so viel anfangen, sagt sie. Aufregung vor der Krönung Bei Präsentationen in der Schule ist sie eigentlich eine sehr zurückhaltende Frau. Meist tritt sie als Letzte nach vorn und trägt ihren Teil vor. Sie hofft, dass sich das schnell legen wird, denn wenn eine Maikönigin eines nicht gebrauchen kann, dann ist es Lampenfieber. Davon kann auch Jessica erzählen. Bei ihrer Krönung hätten ihr vor Aufregung noch die Knie geschlottert, erzählt sie. Doch mit der Zeit habe sich eine gewisse Routine eingestellt. Nach 26 Auftritten ist das Lampenfieber von einst verflogen. Trotz der Termine, die sie als Königin wahrzunehmen hat, hofft Pia, ihr Leben wie bisher weiterleben zu können: zu Hip Hop-Takten zu tanzen, große Kuchen und kleine Törtchen zu backen, Romane zu lesen. Maikönigin möchte mit den Sürthern in Kontakt kommen Doch die Pflichten der Maikönigin werden auch ihren Rhythmus in den kommenden zwölf Monaten bestimmen. Darauf, sagt Pia, freue sie sich aber sehr. Besonders auf die Begegnungen den mit Menschen in Sürth. Von denen schwärmt auch Jessica noch. Vor allem die Tage im Seniorenheim hätten ihr Freude bereitet. Etwa zehn Mal hat sie die Bewohner dort besucht. „Den älteren Leuten konnte ich immer eine richtige Freude machen, wenn ich dort war“, sagt sie. Darauf wird Jessica als Gefolge der Maikönigin auch in Zukunft nicht verzichten müssen. An ihrer Freundschaft, sagen Pia und Jessica unterdessen einstimmig, wird die neue Rollenverteilung wohl nichts ändern. Höchstens, dass nun beide ihren Mädchentraum leben konnten. Mehr Informationen zur Sürther Dorfgemeinschaft finden Sie unter www.suerth.de....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta