„Markus Lanz“: Dieser Ex-Fußballprofi arbeitet heute als Busfahrer

Über Fußball, Geld und Spielsucht ging es unter anderem in der Sendung von Mittwoch. (Bild: ZDF/Screenshot)
Über Fußball, Geld und Spielsucht ging es unter anderem in der Sendung von Mittwoch. (Bild: ZDF/Screenshot)

Nico Patschinski gilt als Kult-Fußballer, er spielte unter anderem für Union Berlin und den FC St. Pauli. Doch er war spielsüchtig, hatte nach seinem Karriereende kaum noch Geld übrig. Nach Jobs als Paketzusteller und Bestatter arbeitet er heute als Busfahrer im Linienbetrieb.

Vor allem das Thema Geld spielt eine wichtige Rolle im Leben des Nico Patschinski. Zwischen 30.000 und 40.000 Euro habe er “sinnlos ausgegeben”, unter anderem für die Spielerei. Er wäre aber wahrscheinlich auch „ohne die Prasserei bankrottgegangen“, vermutete er. „Wenn ich jetzt immer das Klopapier für 1,99 gekauft hätte und nicht für 2,49, wäre ich heute wahrscheinlich auch nicht reich.“

Nico Patschinski: Von seinem Fußballereinkommen ist heute nichts mehr übrig. (Bild: Wenn)
Nico Patschinski: Von seinem Fußballereinkommen ist heute nichts mehr übrig. (Bild: Wenn)

Das heutige Profigeschäft sei mit dem vor 30 oder 40 Jahren überhaupt nicht mehr zu vergleichen, sagte Patschinski. Spieler aus den 70er und 80er Jahren seien durch ihr Fußballergehalt vermutlich keine Millionäre geworden. Heute sehe das natürlich ganz anders aus. Da verdiene man im Monat schon mal so viel, wie früher in zwei Jahren.

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Über das Geständnis-Interview von Ex-Nationalspieler und Arsenal-Verteidiger Per Mertesacker vor einigen Wochen im „Spiegel“, in dem dieser den großen Druck im Profifußball kritisierte, sagte Patschinski, das finde er „nicht so wirklich lecker“. Man wisse doch vorher, worauf man sich beim Profisport einlasse. Wenn man mit dem Druck nicht klarkomme, solle man aufhören. Wer an Flugangst leide, werde ja schließlich auch kein Pilot. Jörg Wontorra, der ebenfalls in der Sendung zu Gast war, sah dies anders: Mertesacker habe vielen jungen Leuten, die vom Profifußball träumen, mit seinen offenen Worten einen Dienst erwiesen.

Sportmoderator Jörg Wontorra widersprach Nico Patschinski. (Bild: Wenn)
Sportmoderator Jörg Wontorra widersprach Nico Patschinski. (Bild: Wenn)

Mertesacker hatte in dem „Spiegel“-Interview unter anderem gesagt, dass er froh darüber gewesen sei, bei der WM 2006 bereits im Halbfinale ausgeschieden zu sein und dass sein Körper auf den psychischen Druck vor Spielen manchmal mit Brechreiz und Durchfall reagiere.

Patschinski hangelte sich nach seiner Profikarriere von Job zu Job. Als Leichenwagenfahrer arbeitet er nach zweijähriger Tätigkeit nicht mehr. Auf die Frage des Moderators, warum das so sei, erwiderte der Ex-Fußballer: „Das Auto war mir zu klein, ich war zu groß.“ Nun ist er als Linienbusfahrer tätig und scherzt: „Früher bin ich immer ganz hinten gesessen, heute sitze ich ganz vorne.“

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