"Neue Challenge" für Make-up Artists: Was sich Riccardo Simonetti in "Glow Up 2" ausgedacht hat

Auch in der zweiten Staffel "Glow Up - Deutschlands nächster Make-up-Star" führt Host Riccardo Simonetti (Mitte) wieder durch die Show. Der Influencer und Aktivist ist selbst sehr Make-Up-affin und leistet den Teilnehmenden seelische Unterstützung während der Challenges. Armin Morbach und Loni Baur sind Experten der Branche und kritische Jury. (Bild: ZDF / Ariel Oscar Greith)

In der Make-up-Show von Riccardo Simonetti geht es hoch her: Zehn Kandidatinnen und Kandidaten erwarten "neue Herausforderungen" in der zweiten Staffel von "Glow Up". Ob im Team, einzeln oder am eigenen Gesicht - der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

"Es geht wieder looos!" - Entertainer Riccardo Simonetti ist dafür bekannt, keine Gelegenheit für einen spektakulären Auftritt auszulassen, und so tritt er in der zweiten Staffel der bunten Make-up-Show "Glow Up - Deutschlands nächster Make-up-Star" (ab Donnerstag, 7. September, wöchentlich 20.15 Uhr, ZDFneo) aus dem Nebel heraus ins Studio, von Kopf bis Fuß in einen Traum aus Pink gehüllt, bereit, die zehn neuen Kandidatinnen und Kandidaten zu begrüßen. Schließlich moderiert der Aktivist und Influencer, der sich für die Belange der LGBTQIA++ Community einsetzt, das Format.

In insgesamt acht Folgen kämpfen sich die Make-up-Artists ("MuAs") durch sogenannte "Real-Life-Challenges" und "Creative-Challenges" in und um Köln. Von erfahrenen Make-up Artists über Studierende und Freelancer bis hin zu Bodypaintern ist dieses Mal alles dabei. "Die Menschen, die da mitmachen, sind keine Teenies, die vor eine komplett neue Aufgabe gestellt werden. Das sind Leute, die bereits ein Standing als Make-up-Artist haben", erklärt Simonetti. Das bringe natürlich eine gewisse Fallhöhe mit sich. "Diejenigen, die noch ganz am Anfang ihrer Karriere stehen, gehen im Zweifelsfall einfach nach Hause, und alles ist wie zuvor. Für andere steht die berufliche Zukunft auf dem Spiel."

Geschminkt werden nicht nur Models, auch die eigenen Gesichter der Kandidaten fungieren zeitweise als Leinwand für die Make-up-Künste. Wer die Jury nach der ersten Real-Life-Challenge noch nicht ganz von sich und seinen Fähigkeiten überzeugen konnte, wird auf den sogenannten "roten Stuhl" verwiesen und kassiert 15 Strafminuten - wertvolle Zeit, die ihm bei der Creative-Challenge fehlt. Denn es geht dabei immer auch gegen die tickende Uhr - bis Riccardo Simonetti sagt: "Lasst die Pinsel fallen, die Zeit ist um!" Viel Druck also.

Apropos Druck: In der zweiten Staffel stellen sich die Finalistinnen und Finalisten einer neuen Herausforderung: Es erwartet sie eine eigene Masterclass, die sie vor Fachpublikum und der "Glow Up"-Jury umsetzen. Wer dem nicht standhalten kann oder wer die Jury aus den Socken haut, das wird sich zeigen.

Moderator und Host Riccardo Simonetti (30) setzt sich seit einigen Jahren für die Belange der LGBTQIA+-Community ein. Für Diversität und Toleranz steht auch seine Show "Glow Up", die im Herbst in die nächste Runde geht. (Bild: ZDF / Ariel Oscar Greith)
Moderator und Host Riccardo Simonetti (30) setzt sich seit einigen Jahren für die Belange der LGBTQIA+-Community ein. Für Diversität und Toleranz steht auch seine Show "Glow Up", die im Herbst in die nächste Runde geht. (Bild: ZDF / Ariel Oscar Greith)

Es geht um 20.000 Euro und einen Agentur-Vertrag

"Wunderschöne Menschen mit super Geschichten" - Unter anderem darauf dürfen sich die Zuschauerinnen und Zuschauer laut Juror Armin Morbach freuen, wenn sie donnerstags zur Primetime einschalten. Gemeinsam mit seiner Kollegin Loni Baur bewertet der erfolgreiche Fotograf, der bereits seit über 35 Jahren in der Branche ist, die Make-Ups der Teilnehmenden mit besonders kritischem Auge. "Ich glaube, dass dieses Mal das Niveau und die Erfahrungsstufen super unterschiedlich sind", überlegt Star-Make-up-Künstlerin Baur im Rahmen der Auftaktfolge.

Und sie weiß, wovon sie spricht: Auf ihrem Schminkstuhl nahmen bereits prominente Persönlichkeiten wie Lorde, Gigi Hadid, Gisele Bündchen und Lenny Kravitz Platz. Im spannenden Wettstreit um 20.000 Euro und einen Agentur-Vertrag werden "explosive Kreativität, Sauberkeit und technische Skills" erwartet, so die Forderung der Expertin. Sie schminkt sich seit 25 Jahren mit Leidenschaft durch die Branche. "Ich arbeite seit vielen Jahren auf der Fashion Week Paris und New York, shoote Kampagnen für große Make-up-Labels und schminke Fotomodelle auf dem Catwalk. Mir macht keiner was vor."

Ebenso wenig wie den Gastjuroren, die wie Papis Loveday, der bereits seit 20 Jahren in der Branche ist, ihre eigene Expertise mitbringen. Er gehört zu den top Male-Models der Welt. Er könne die Arbeit der MuAs adäquat beurteilen, weil sein Gesicht schon jedes bunte und verrückte Make-up gesehen habe. Curvy-Model Sarina Nowak ist eine Vorreiterin, wenn es um Bodypositivty geht, sie war schon auf den ganz großen Titeln der Beauty-Welt. Auch Jessica Padilla ist in einer Folge als Gastjurorin dabei: Sie gewann 2021 einen Emmy in der Kategorie "Outstanding Contemporary Make-up" und ist eine begnadete Visagistin und SFX-Expertin.

Sie wissen, wovon sie reden: Juror Armin Morbach ist seit über 35 Jahren in der Branche und ein erfolgreicher Fotograf. Und Star-Make-up-Artist Loni Baur ist seit über 25 Jahren auf den ganz großen Fashion Weeks im Einsatz. Bei "Glow Up" liegt es nun an den zehn Make-up-Artists, die beiden von sich und ihrem Können zu überzeugen. (Bild: ZDF / Ariel Oscar Greith)

Mit welchen Stigmata "Glow Up" aufräumt

Es sind aber nicht nur die technischen sowie kreativen Aufgaben, die das Format auszeichnen. Es geht vor allem darum, Menschen eine Plattform zu bieten. Und zwar unter anderem Menschen, die zum Beispiel einer Minderheit angehören, queer oder einfach aus der breiten Masse hervorstechen. "Glow Up", so Simonetti, stehe nicht nur für präzise Pinselstriche, sondern vor allem für Vielfalt und Chancengleichheit. Klischees werden abgebaut und berührende Schicksale geteilt. "Ich glaube, dass die Sendung damit auch endlich mit dem Stigma aufräumt, dass Make-up etwas rein Oberflächliches ist", schwärmt Simonetti.

Überraschend persönlich wird es gleich zu Beginn der Staffel. So bunt wie manch ein Kunstwerk erstrahlt, so bunt sind auch die Geschichten der einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Riccardo leistet seinen Make-Up-Artists auch seelischen Beistand, so weiß er selbst noch ganz genau, wie schwer es sein kann, sich als Mitglied der LGBTQI+-Community in der Gesellschaft zu bewegen und zu etablieren.

"In Deutschland läuft die Sendung auf ZDFneo, wo vermutlich auch Leute zuschauen werden, die sich noch nie mit Make-up auseinandergesetzt haben", sagt Simonetti. "Das ist das Spannende daran: Wir erreichen Menschen, die ansonsten nur wenig Berührungspunkte mit dem Thema Make-up haben."

Der Influencer mit den unverkennbaren langen Haaren setzt sich seit vielen Jahren für Themen wie Inklusion ein. Erst Mitte Juli wurde Simonetti mit dem renommierten "Impact of Diversity"-Preis ausgezeichnet. Diversität: Das werde auch am Set von "Glow Up 2" ganz groß geschrieben ...

Das sind die Make-up-Artists der zweiten Staffel "Glow Up" (von links): Vin, Lilith, Marie Louise, Basil, Juli, Valeria, Lilian, Nicole, Feix und Kaya. Von Freelancern über Bodypainter bis hin zu Profis ist alles dabei. (Bild: ZDF / Ariel Oscar Greith)
Das sind die Make-up-Artists der zweiten Staffel "Glow Up" (von links): Vin, Lilith, Marie Louise, Basil, Juli, Valeria, Lilian, Nicole, Feix und Kaya. Von Freelancern über Bodypainter bis hin zu Profis ist alles dabei. (Bild: ZDF / Ariel Oscar Greith)