Neuer Zündstoff? Christodoulidis will Präsident "aller Zyprer" sein

Der ehemalige Außenminister Nikos Christodoulidis hat die Präsidentenwahl in Zypern gewonnen. Der konservative Politiker konnte 51,9 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Der linke Gegenkandidat Andreas Mavrogiannis musste sich mit 48,1 Prozent Stimmanteilen begnügen.

Christodoulidis sagte nach Bekanntgabe des Ergebnisses vor seinen Anhänger:innen in Nikosia "Mein größtes Anliegen ist das Ende der türkischen Besatzung und die Wiedervereinigung unseres Heimatlandes. Ich werde alles tun, um den Stillstand zu überwinden, den Dialog wieder aufzunehmen und die Voraussetzungen für eine Lösung des Zypernproblems zu schaffen."

"Präsident aller Zyprer"

Zypern ist seit 1974 geteilt. Gewählt wurde nur in der Republik Zypern. Christodoulidis will einen Neustart mit dem türkisch-zyprischen Nordteil der Insel: "In dem Zypern, das ich mir vorstelle, gibt es kein "unser Volk" und die anderen. In dem Zypern, das ich mir vorstelle, werde ich der Präsident aller Zyprer sein."

Euronews-Korrespondent Apostolos Staikos kommentierte in Nikosia: "Nach einem langen und intensiven Wahlkampf hat Zypern seinen neuen Präsidenten bekommen. Nikos Christodoulidis hat wiederholt erklärt, dass die Wiederaufnahme der Gespräche über die Zypernfrage oberste Priorität hat. Aus diesem Grund hat er eine Reihe von Kontakten mit der Europäischen Union und den Vereinten Nationen aufgenommen. Das Ziel ist die Rückkehr Ankaras und der türkischen Zyprer an den Verhandlungstisch."