Polarlichter: So sieht man das Himmelsspektakel am besten

Polarlichter können auch in Deutschland gesehen werden. Und wenn das Auge versagt, kann die Technik helfen.

Auroras Borealis in Iceland.
Wenn die Sonne der Erde einen Luftkuss schickt, dann ist ein Polarlicht die Folge. (Bild: Getty Images)

Polarlichter treten in der Regel in den Polarregionen auf, also in der Nähe des Nord- und des Südpols. Doch auch in unseren Breitengraden, auch in Deutschland, kann das spektakuläre Himmelsereignis zuweilen beobachtet werden. Vorausgesetzt, die Bedingungen stimmen.

Das polare Himmelleuchten entsteht, wenn der Strom elektrisch geladener Teilchen (Elektronen, Protonen, Helium), die die Sonne ausschleudert, auf die Erdatmosphäre trifft. Hier, in einer Höhe von etwa 100 Kilometern vermischen sie sich mit den Sauerstoff- und Stickstoffatomen, regen diese an und bringen sie dadurch zum Leuchten.

Besser, geradezu poetisch kleidet Per Helge Nylund vom Museum der Universität Tromsø das Phänomen in Worte. "Die Sonne", sagt er dem Magazin Geo, "sendet an die Erde einen Luftkuss, der in Form von bunten Lichtern am Himmel sichtbar wird". Über allen Wolken ist Ruh' – und Farbe.

Je nachdem, wo die Polarlichter auftreten, haben sie eine andere Bezeichnung: Die Lichter im Nordpol nennt man auch Nordlichter oder Aurora Borealis, die im Südpol heißen Südlichter bzw. Aurora Australis. Zu sehen ist das Phänomen aber nicht nur in den Polarregionen. Sind die Sonnenstürme besonders stark, können sie sich auch in mittleren Breiten bemerkbar machen.

Auroras Borealis in Iceland.
Moderne Kameras können Polarlichter selbst dann noch klar "sehen", wenn das menschliche Auge dafür zu schwach ist. (Symbolbild: Getty Images)

Sind die Bedingungen günstig und spielt sogar das Wetter mit, kann man die Polarlichter also auch in Deutschland gut mit bloßem Auge sehen. Umso mehr, wenn man sich an einem möglichst dunklen Ort aufhält. Am besten, man beobachtet das Himmelsspektakel außerhalb der Stadt, da deren Lichter das Leuchten der Sterne und der Polarlichter überstrahlen (Lichtverschmutzung).

Aber auch bei besten Bedingungen kann das menschliche Auge die Polarlichter unter Umständen schwer erkennen. In dem Fall kann Technik eine Hilfe sein. Moderne Digital- und Handykameras sind mittlerweile so leistungsstark, dass sie auch bei schlechtesten Lichtverhältnissen brauchbare Fotos machen können.

Selbst Polarlichter können sie nicht nur festhalten, sondern auch besser sichtbar machen, sagt Darren Baskill dem Nachrichtenmagazin The Conversation. Der Astrophysiker und Fotograf hatte ein Polarlicht im South Downs Nationalpark in England beobachtet, und obwohl es dort sehr dunkel war, hätte er die Farben mit bloßem Auge nur "schwach" gesehen. Nicht so seine Kamera. Sie konnte, fügt er hinzu, die Farben sogar "verstärken".