Rechner: Das ist Ihr passender Abschlag für Strom, Gas oder Fernwärme
Manche Anbieter berechnen absichtlich zu hohe Abschläge, um sich zinslose Kredite zu verschaffen
Die Energiekosten steigen und viele Anbieter teilen Verbrauchern neue Abschläge mit. Aber sind die auch gerechtfertigt? Mit einem kostenlosen Rechner der Verbraucherzentrale lässt sich schnell überprüfen, ob der neue Abschlag passt.
Bei Gas und Fernwärme müssen Verbraucher mit höheren Preisen rechnen. Grund: Die wegen des Ukraine-Krieges gesenkte Mehrwertsteuer für Fernwärme und Gas soll ab März wieder wegfallen. Fällig sind dann nicht mehr 7, sondern 19 Prozent Mehrwertsteuer und auch beim Strom ändern sich derzeit oft die Preise.
Aber beim neuen Abschlag wird offenbar auch in einigen Fällen getrickst. Laut Verbraucherzentrale fallen die bei mehreren Anbietern deutlich zu hoch aus, da die Versorger diese Taktik nutzen, um sich zinslose Kredite zu verschaffen. In manchen Fällen werde dazu der Verbrauch nicht abgelesen, "sondern sehr großzügig geschätzt".
Abschlag sollte weder zu hoch noch zu niedrig sein
Ob die Abschläge korrekt ausfallen, kann jeder schnell und unkompliziert selbst mit dem kostenlosen Rechner überprüfen. Die Verbraucherzentrale rät, dass der Abschlag in etwa zu den Preisen und dem individuellen Verbrauch passen sollte: "Er sollte weder zu hohen Nachzahlungen führen, noch sollten Sie ein Guthaben aufbauen. Denn das könnte im Falle einer Insolvenz des Energieanbieters höchstwahrscheinlich verloren sein."
Diese Daten braucht man
Alles was man für die Berechnung braucht, ist der aktuelle Preis sowie die Höhe des eigenen Verbrauchs. Die Preisangaben finden sich auf der Abschlagsberechnung des Anbieters und der eigene Verbrauch auf der letzten Jahresabrechnung. Mieter, die Gas oder Fernwärme nutzen und die aktuellen Bruttopreise nicht kennen, können die beim Vermieter nachfragen.
So funktioniert der Rechner
Die Überprüfung mit dem Rechner der Verbraucherzentrale ist denkbar einfach. Es wird einfach per Klick die Energieart ausgewählt, die man checken möchte und dann die Anzahl der jährlichen Abschläge angegeben. Nach einem Klick auf Weiter, muss nur noch der Jahresverbrauch, der aktuelle Bruttopreis sowie der Grundpreis pro Jahr angegeben werden und schon präsentiert ein weiterer Klick auf Weiter die passende Abschlagszahlung.
Was man tun kann, wenn die Abschläge nicht korrekt sind
Fallen Abschläge zu hoch oder zu niedrig aus, rät die Verbraucherzentrale, sich mit dem Energieanbieter in Verbindung zu setzen, um eine Anpassung abzustimmen – im Zweifel auch mit Fristsetzung per Einschreiben. "Ohne Rücksprache mit dem Energieanbieter sollten Sie Abschläge nicht verringern. Denn wenn Sie unberechtigt kürzen, kommen Sie in Verzug und müssen den Verzugsschaden tragen. Das bedeutet, dass Zinsen fällig werden", so die Verbraucherschützer.
Hier geht es zum kostenlosen Rechner der Verbraucherzentrale.