Rentner baut seit 65 Jahren Pappmetropole

Jeder Mensch schaltet anders ab, jeder findet sein ganz eigenes Hobby. Für Karl Sperber aus Bamberg ist das sein Modell einer fiktiven Großstadt. Seit fast 65 Jahren fertigt der 78-Jährige Bauwerke aus Pappe an, für die ihm eigentlich schon lange der Platz ausgegangen ist.

Karl Sperber in seiner Miniaturwelt (Bild: dpa)
Karl Sperber in seiner Miniaturwelt (Bild: dpa)

Karl Sperber hat kein gewöhnliches Hobby. Auf 40 Quadratmetern im Ausstellungsraum eines ehemaligen Möbelhauses im fränkischen Örtchen Burgebrach bei Bamberg lässt sich seine Miniaturwelt bewundern – die er aus Pappe gebaut hat. “Ich bräuchte aber 100 Quadratmeter”, sagte er der Deutschen Presseagentur.

Lediglich auf Papier, Bleistift und Lineal greift Sperber zurück. (Bild: dpa)
Lediglich auf Papier, Bleistift und Lineal greift Sperber zurück. (Bild: dpa)

Sperber lässt sich aber nicht davon abhalten, noch weiter an seiner Stadt zu feilen und erklärt: “Ich expandiere weiter, so lange ich lebe.” Inzwischen habe er über 4.000 Gebäude angefertigt, das höchste bringt es auf 90 Stockwerke und 70 Zentimeter Höhe.

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Bewohner hat die Modellmetropole keine, Sperber konzentriert sich auf die Gebäude. (Bild: dpa)
Bewohner hat die Modellmetropole keine, Sperber konzentriert sich auf die Gebäude. (Bild: dpa)

Seine Großstadt erinnert an US-Metropolen wie New York oder Chicago, inspiriert wird er aber auch von Frankfurt am Main. Gegenüber der “Welt” verrät der Rentner, wie lange es dauert, ein Gebäude zu bauen: “Es kommt immer auf die Machart, auf den Baustil an. Moderne Bauten gehen schneller, Häuser aus früheren Epochen sind aufwändiger.”

Mit dem Design seiner Stadt orientiert sich Sperber an Städten wie Boston, New York oder Frankfurt am Main. (Bild: dpa)
Mit dem Design seiner Stadt orientiert sich Sperber an Städten wie Boston, New York oder Frankfurt am Main. (Bild: dpa)

Dabei verfolgt er einen bestimmten Stil, nicht jedes Hochhaus schafft es in seine Stadt: “So große Häuser wie in Dubai mag ich nicht, die sind mir zu unrealistisch.”

Im Ausstellungsraum eines Möbelhauses darf Sperber seine Stadt vorzeigen. (Bild: dpa)
Im Ausstellungsraum eines Möbelhauses darf Sperber seine Stadt vorzeigen. (Bild: dpa)

“Manche meiner Freunde sagen, ich bin verrückt”, erklärt Karl Sperber, der früher in der Möbelbranche gearbeitet hat. Beim Bauen könne er abschalten: “Es ist wie Angeln.”

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