Rührende Geste: Witwer nimmt jeden Tag das Bild seiner Frau mit an den Strand

Giuseppe Giordano wurde im Internet zum Symbol für wahre Liebe. (Bild: Caters)
Giuseppe Giordano wurde im Internet zum Symbol für wahre Liebe. (Bild: Caters)

Der Italiener Giuseppe Giordano wurde in den sozialen Medien über Nacht zum Symbol für Romantik schlechthin. Nachdem seine Frau vor sieben Jahren an Krebs verstarb, bringt er täglich ihr Bild mit an den Strand. „Ich wollte nicht alleine bleiben. Sie war mein Ein und Alles.“

Als Jugendliche ging das Paar, das sich schon im Teenageralter kennenlernte, gerne gemeinsam an denselben Strand. Ein Restaurantbesitzer hatte ein Bild von ihm in den sozialen Medien gepostet, wo es sich wie ein Lauffeuer verbreitet hatte. Nun sprach Giordano erstmals selbst darüber. „Ich will nicht alleine sein“, sagte der 70-Jährige in seiner Heimatstadt Gaeta.

Das Paar war über 40 Jahre lang verheiratet. Giordanos Trauer um den Verlust seiner Frau Ida hatte auch den Restaurantbesitzer Giorgio Moffa berührt, der ein Foto des alten Mannes neben dem Bild seiner Frau gepostet hatte. „Ich bin sehr überrascht über die Liebe und Bewunderung der vielen Leute, die meine Geschichte gehört haben“, sagte Giordano nun laut „DailyMail“. Er habe nie im Sinn gehabt, irgendjemanden zu inspirieren, erklärte der Pensionär. Er habe einfach nicht alleine bleiben wollen.

Giuseppe Giordanos Frau starb an Krebs. (Bild: Caters)
Giuseppe Giordanos Frau starb an Krebs. (Bild: Caters)

Das Porträt seiner Frau trage er täglich mit sich zum Strand, weil er so das Gefühl habe, sie in seinem Leben zu haben. „Ich gehe deswegen gerne täglich an den Strand, weil es all meine Erinnerungen zurückbringt.“ Über die Liebe in modernen Zeiten sagt er: „Die jüngeren Generationen halten nicht an der Liebe fest, wie wir das einst taten. Ich gehöre zu einer Generation, für die Liebe und Gefühle alles bedeutete.“

Giordano und seine Frau Ida lernten sich durch einen gemeinsamen Freund kennen, als er 15 Jahre alt war. Ihr erster Sohn Mario wurde 1968 geboren löste einen Skandal in ihrem Heimatort aus: Das Paar war zu diesem Zeitpunkt noch nicht verheiratet. Das holten sie ein Jahr später nach und bekamen dann noch zwei Kinder. Die Familie lebte in Mailand und Rom, wo Giordano als Ingenieur beim Radio arbeitete. 2010 wurde bei Ida Krebs diagnostiziert. Ein Jahr später starb sie. Für ihren Ehemann lebt sie in seinen Ritualen weiter.

Giordano (links) und der Restaurantbesitzer Moffa (rechts): Der alte Mann und sein Umgang mit Trauer inspirierten den Gastronomen, der selbst mehrere Todesfälle in der Familie verarbeiten musste. (Bild: Caters)
Giordano (links) und der Restaurantbesitzer Moffa (rechts): Der alte Mann und sein Umgang mit Trauer inspirierten den Gastronomen, der selbst mehrere Todesfälle in der Familie verarbeiten musste. (Bild: Caters)

Mit seiner täglichen Routine, zu der auch ein Mittagessen mit seinem Sohn zählt, inspirierte Giordano zuallererst den Restaurantbesitzer Moffa, der sein Bild im Internet verbreitete. „Ich sah ihn und wusste, dahinter muss eine große Liebesgeschichte stecken. Männer wie ihn gibt es nicht mehr.“ Auch Moffa kennt den Umgang mit Trauer. „Ich habe zwei kleine Brüder und einen fünf Monate alten Sohn verloren, also wusste ich, was er durchmacht.“ Er könne den Schmerz des Rentners verstehen und habe mit ihm getrauert, so Moffa. „Es hat doch jeder im Leben bereits einen wichtigen Menschen verloren. Jeder hat Momente des Trauerns, nur Giuseppe hatte den großen Mut und die Würde, das auch zu zeigen.“