Schauspielerin Nina Petri: Ich würde meinen Beruf niemandem empfehlen

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Nina Petri (links) als Gefängnisdirektorin in “Soko Kitzbühel” (Teil 1 am 24. Juni)

Sie zählt zu den erfolgreichsten Schauspielerinnen in Deutschland. Nina Petri spielte unter anderem im „Tatort“ und in der Serie „Sibel & Max“. Für ihre Rolle im Kinofilm „Lola rennt“ wurde ihr der Deutsche Filmpreis verliehen. Derzeit ist 52-Jährige im Kino mit dem von der Kritik gefeierten Ruhrpott-Epos „Junges Licht“ zu sehen. Ab 24. Juni gibt sie in der Fernsehserie „Soko Kitzbühel“ eine Gefängnisleiterin, die einen Mörder sucht. Zumindest hierzulande gibt es wenige, die so erfolgreich sind.

Um so erstaunlicher war es, was Nina Petri am Donnerstagabend in der ZDF-Talkshow Markus Lanz erzählte. „Man kann niemandem raten, Schauspieler zu werden“, sagte Petri. Sie sei froh, dass ihre beiden Töchter beruflich eine ganz andere Richtung eingeschlagen haben.

Dabei sei es bis Mitte 30 „ziemlich cool“ gelaufen. Danach aber habe sie das Gefühl gehabt, dass sie die Medien fallen lassen. Auch mit den Angeboten habe es nicht mehr so gut ausgesehen. „Ich bin meist als Nebendarstellerin gebucht worden, war im Film die beste Freundin der Hauptdarstellerin.“ Woran lag das? „Ein Regisseur hat einmal erzählt, dass mir der Glamour-Faktor fehle“, erzählte Petri. Damit ist sie nicht allein. Der vor wenigen Monaten verstorbene Fernsehproduzent Wolfgang Rademann (Das Traumschiff) hatte einmal berichtet: „Es gibt in Deutschland schätzungsweise 25.000 Schauspieler und Arbeit für maximal 500.“

Petri bestätigt das „Es ist furchtbar zu Hause zu sitzen und zu warten bis das Telefon klingelt; wir leben davon, dass uns die Leute mögen und wenn man so lange wartet, wird man fast verrückt“, sagte die Schauspielerin. „Gleichzeitig“, so Petri, „muss man immer so tun, als wäre man ganz weit oben und es würde einem unglaublich gut gehen.“

Foto: ZDF/Stefanie Leo