Yahoo Nachrichten So zugemüllt sind Deutschlands Strände
Eines der größten Probleme sind kleine Zigarettenstummel
Die Strände in Deutschland sind alles andere als sauber. Dabei entfällt der mit Abstand größte Anteil auf ein kleines, aber dafür umso giftigeres Stückchen Abfall, das man im Handumdrehen fachgerecht entsorgen könnte.
Im Jahr 2022 wurden laut der US-Nichtregierungsorganisation Ocean Conservancy in deutschen Küstenregionen rund 173 Kilogramm Müll von Freiwilligen aufgesammelt und fachgerecht entsorgt. Wie eine Grafik der Online-Plattform für Statistik Statista aufzeigt, entfällt der mit Abstand größte Anteil des Mülls, der im Nachhinein noch zugeordnet werden kann, hinsichtlich der Stückzahl auf Zigarettenstummel.
Fatal, dauert es laut Nabu doch ganze fünf Jahre, bis sich Kippen im Meer zersetzen. Das Nikotin eines einzigen Zigarettenstummels hat einen negativen Effekt auf bis zu 1.000 Liter Wasser, ein einziger Filter tötet laut Nabu zudem in einem Liter Wasser die Hälfte aller Wasserflöhe und Fische. Die Nabu-eigenen Untersuchungen haben allein auf Rügen 951 Zigaretten auf den regelmäßig untersuchten Strandabschnitten gezählt.
Auf 6,3 Kilometern wurden 4.545 Müllstücke aufgesammelt
Auf dem unrühmlichen zweiten Platz der am häufigsten eingesammelten Müllsorten landen mit 610 Stück Essensverpackungen, beispielsweise von Knabbereien wie Gummibärchen oder Chips. Danach folgen Plastiktüten (87 Stück). Die Gesamtzahl der aufgesammelten Gegenstände betrug erschreckende 4.545.
Im globalen Vergleich sind Deutschlands Strände noch "gesund"
Erschreckend, dass diese eigentlich alarmierenden Zahlen im globalen Vergleich doch kaum ins Gewicht fallen. Laut Ocean Conservancy gelten Deutschlands Strände sogar noch als "gesund". Diese Beurteilung spricht allerdings nicht unbedingt für die Sauberkeit hierzulande, sondern gegen die Zustände, die weltweit herrschen.
In den USA wurden 920 Tonnen Müll an Stränden eingesammelt
So wurden 2022 beispielsweise in den USA von der Ocean Conservancy über 920 Tonnen Müll eingesammelt. Dies entspricht einem Viertel der weltweiten Menge an Strandmüll überhaupt. In Südafrika sammelten Freiwillige 747 Tonnen Müll, in Norwegen 251 Tonnen.
Die von Ocean Conservancy aggregierten Daten können laut Statista allerdings kein vollständiges Bild der Verschmutzung an den Küsten und Flussufern der jeweiligen Länder liefern. Ein länderübergreifender Vergleich sei aufgrund der hohen Diskrepanz an der bereinigten Fläche und den beteiligten Freiwilligen nur schwer möglich.
