Weidle unterstreicht gute Spätform

Weidle unterstreicht gute Spätform
Weidle unterstreicht gute Spätform

So gut war sie seit einem Jahr nicht mehr gefahren, und als Kira Weidle im norwegischen Kvitfjell beim ersten von zwei Super-G-Rennen die Ziellinie überquert hatte, war sie schon „positiv überrascht“. Rang vier, schneller war sie seit dem dritten Rang bei der Abfahrt im Januar 2023 in Cortina d‘Ampezzo nicht mehr gewesen - und überhaupt noch nie in der zweitschnellsten alpinen Disziplin.

Weidle (28), die beim Sieg der Schweizerin Lara Gut-Behrami zeitgleich mit der Tschechin Ester Ledecka ins Ziel kam, reagierte deshalb sehr erleichtert. "Die Saison lief bisher nicht nach meinem Geschmack, jedes gute Ergebnis tut der Seele und dem Herzen gut", sagte sie, betonte allerdings auch: "Ich muss trotzdem überlegen, was dieses Jahr alles falsch gelaufen ist. Ich will nichts schönreden."

Kvitfjell verließ Weidle aber mit einem "positiven Gefühl", auch wenn sie im zweiten Rennen, das bei hartnäckigem Nebel und mehreren Unterbrechungen zu einer Lotterie geriet, als Elfte vor Teamkollegin Emma Aicher (17.) nicht ganz vorne landete. "Das Skifahren ist wieder da", betonte sie im ZDF, für die kommende Saison werde sie ihre Herangehensweise an die Rennen aber "eine andere sein". Heißt: weniger Gedanken machen, einfach Ski fahren.

Keine setzt dieses Vorhaben von Weidle derzeit besser um als Gut-Behrami: achter Saisonsieg im ersten Rennen, Platz zwei hinter der Italienerin Federica Brignone im zweiten, das nach 42 Starterinnen dann vorzeitig abgebrochen wurde - die 32-Jährige ist dem Gewinn von zwei Weltcup-Kugeln damit erneut einen Schritt näher gekommen ist. In Gesamtweltcup liegt sie nun 326 Punkte vor Brignone, im Super-G-Weltcup 69 Punkte vor Cornelia Hütter aus Österreich.

Einschließlich des Weltcup-Finales in Saalbach-Hinterglemm stehen noch sechs Rennen aus, davon drei im Riesenslalom: Auch dort führt Gut-Behrami die Weltcup-Wertung an. Weidle darf in dieser Saison noch zweimal an den Start gehen: In Abfahrt und Super-G gehört sie jeweils zu den 25 Besten im Weltcup und ist somit bei den Abschlussrennen beim Finale teilnahmeberechtigt.