IOC: Afghanistan mit Frauen und Männern bei Olympia in Paris

IOC-Sprecher Mark Adams (INDRANIL MUKHERJEE)
IOC-Sprecher Mark Adams (INDRANIL MUKHERJEE)

Afghanistan soll bei den Olympischen Sommerspielen in Paris (26. Juli bis 11. August) mit einem Team antreten, das zu gleichen Teilen aus Frauen und Männern besteht. Das teilte das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Donnerstag im Rahmen der Sitzung seiner Exekutive mit. Es sei "das Ergebnis kontinuierlicher Arbeit" des IOC mit dem Nationalen Olympischen Komitee (NOK) Afghanistans, "um sicherzustellen, dass Sportlerinnen an den Spielen teilnehmen können", sagte IOC-Sprecher Mark Adams.

Das Team für Paris werde aus drei Frauen in den Sportarten Leichtathletik und Radsport sowie drei Männern in den Sportarten Leichtathletik, Schwimmen und Judo bestehen. "Einziger Ansprechpartner" in dieser Thematik sei das vom IOC anerkannte NOK Afghanistans gewesen, dessen Führung "teilweise" im Exil lebe. "Kein Vertreter der Taliban-Regierung wird für die Spiele akkreditiert", sagte Adams.

Seit der Machtübernahme der Taliban im Jahr 2021 hat sich die Lage der Frauen und Mädchen in dem Land dramatisch verschlechtert, auch Sport ist ihnen im Grunde verboten. Dass Geschlechtergleichheit des Teams bei Olympia diese Lage nun eventuell sogar kaschieren könnte, sieht Adams als "Dilemma". Es gehe aber um "das Zeichen, das nach Afghanistan und in die Welt gesendet" werde.