Maatsen erfuhr von EM-Nominierung auf Boot vor Mykonos

Ian Maatsen hat es nach Wolfsburg geschafft (IMAGO/Media moment The Netherlands)
Ian Maatsen hat es nach Wolfsburg geschafft (IMAGO/Media moment The Netherlands)

BVB-Verteidiger Ian Maatsen ist von seiner Nachnominierung für die niederländische Nationalmannschaft vollkommen überrascht worden. "Ich war vor Mykonos auf einem Boot, als plötzlich das Telefon klingelte. Dann musste ich so schnell wie möglich meine Sachen packen", sagte der 22-Jährige am Donnerstag in EM-Quartier in Wolfsburg. Beim Anruf von Bondscoach Ronald Koeman habe er aber selbstredend keinen Cocktail, sondern "ein Wasser" in der Hand gehalten, fügte er mit einem Grinsen an.

Immerhin: Freundin Emely war nicht böse. "Nein, sie hat sich für mich gefreut. Sie sagte: 'Mach dir keine Sorgen, geh und hab Spaß.' Wir hatten fünf Tage viel Sonne, das war schön. Es war eine gute Zeit, um dem Alltag zu entfliehen", so der Außenverteidiger.

Maatsen, der mit Borussia Dortmund vor zwei Wochen im Finale der Champions League gestanden hatte (0:2 gegen Real Madrid), war erst aufgrund der Verletzungen von Frenkie de Jong (FC Barcelona) und Teun Koopmeiners (Atalanta Bergamo) in das endgültige EM-Aufgebot gerutscht. Seine Eltern brachten ihm die Fußballschuhe vom Wohnort Vlaardingen nach Niedersachsen. "Ich habe Top-Eltern, sie tun alles für mich", sagte er.

Maatsen, der noch auf sein Debüt in der Nationalmannschaft wartet, war zunächst aus dem vorläufigen EM-Kader gestrichen worden. "Es ist verrückt. Zuerst war da die Enttäuschung. Jetzt bin ich sehr stolz und glücklich, dass ich hier stehen darf. Ich hatte damit überhaupt nicht gerechnet", sagte er.

Nicht viel besser erging es dem ebenfalls nachnominierten Joshua Zirkzee. Der Ex-Stürmer des deutschen Rekordmeisters Bayern München hatte gerade den Vergnügungspark Disney World in Florida besucht, als Koeman anrief. Auch Zirkzee packte umgehend seine Koffer und flog aus den USA nach Deutschland.

Die Niederlande starten am Sonntag (15.00 Uhr/RTL und MagentaTV) gegen Polen in das Turnier.