"Es war ein Marathon": Piräus feiert ersten Europacup-Sieg

Fans von Piräus feiern auf den Straßen Athens ihren Sieg (ARIS OIKONOMOU)
Fans von Piräus feiern auf den Straßen Athens ihren Sieg (ARIS OIKONOMOU)

Nach dem größten Erfolg im griechischen Vereinsfußball herrschte Ausnahmestimmung in Athen, die Fans von Olympiakos Piräus tauchten Teile der Hauptstadt mit unzähligen Leuchtfackeln und Rauchtöpfen in roten Rauch. Ausgerechnet im Stadion des Erzrivalen AEK Athen bezwang Piräus im Finale der Conference League die AC Florenz mit 1:0 (0:0, 0:0) nach Verlängerung und gewann damit als erster griechischer Verein überhaupt einen Europapokal-Titel.

"Es ist unglaublich. Für unsere Fans, unsere Geschichte. Es ist das erste Mal", sagte Olympiakos-Torhüter Konstantinos Tzolakis voller Vorfreude auf die anstehende Party mit den Fans: "Ich weiß nicht, was jetzt passieren wird, aber unsere Fans sind verrückt, und wir werden mit ihnen gemeinsam feiern."

Durch die nur etwa 15 Kilometer lange Anreise zur Arena waren die Olympiakos-Anhänger auf den Rängen klar in der Überzahl. In der Stadt herrschte schon vor der Partie Ausnahmezustand, aufgrund der Brisanz hatten die Behörden die Sicherheitsvorkehrungen massiv verschärft. Auf den Tribünen soll es während des Spiels zu Schlägereien gekommen sein.

In einer schwachen Partie voller Fehler auf beiden Seiten erzielte Torjäger Ayoub El Kaabi (116.) per Kopf das goldene Tor für die Griechen. Die Mannschaft von Trainer Jose Luis Mendilibar krönte ihre europäische Saison, die Italiener erlebten gingen ein bitteres Deja-vu: Im Vorjahr hatte Florenz das Finale durch einen Gegentreffer in der Schlussminute gegen West Ham United (1:2) ebenfalls verloren.

Für Mendilibar war es der zweite Europapokal-Titel in Serie, vergangene Saison hatte er den FC Sevilla zum Triumph in der Europa League geführt. Der Spanier war nach dem Krimi "sehr glücklich und zufrieden", weil sein Team "etwas erreicht hat, was unser Verein noch nie zuvor erreicht hat. Es war ein Marathon, aber es hat sich gelohnt."

Der ehemalige Hertha-Stürmer Stevan Jovetic tröstete derweil seine ehemaligen Kollegen aus Florenz. "Ich möchte der Fiorentina ein Kompliment aussprechen. Sie waren zwei Jahre in Folge im Finale, sie sind eine tolle Mannschaft. Es ist eine Tragödie für sie. Ich wünsche ihnen alles Gute", sagte der 34-Jährige, der von 2008 bis 2013 für den Klub gespielt hatte.