Stefan Raabs Comeback: Was wir wissen und was spekuliert wird

Was kommt nach dem Boxkampf gegen Regina Halmich?

Seit 2015 ist Stefan Raab nicht öffentlich aufgetreten. Jetzt steht ein Comeback an. (Foto: REUTERS/Ina Fassbender)
Seit 2015 ist Stefan Raab nicht öffentlich aufgetreten. Jetzt steht ein Comeback an. (Foto: REUTERS/Ina Fassbender)

In den vergangenen Jahren war es ruhig um Stefan Raab – sehr ruhig. Seit er sich im Dezember 2015 mit einer letzten Sendung von "TV total" aus dem Rampenlicht zurückgezogen hat, konnten seine Fans zwar noch Formate wie "Schlag den Star", "Wok WM", "Turmspringen" und zuletzt auch wieder "TV total" mit Sebastian Pufpaff sehen. Der einstige Schöpfer dieser Formate zog die Strippen aber nur noch hinter der Kamera.

Seine Produktionsfirma Raab TV, die seit 1998 zu Brainpool gehörte, ist mittlerweile eine Tochter der französischen Produktionsgesellschaft Banijy. Als Raab sich im Oktober letzten Jahres auch davon befreite, schien der Weg ins Pensionärsleben geebnet. Doch mit 57 Jahren ist Stefan Raab dafür offenbar noch nicht bereit. Kurz vor Ostern katapultierte er sich mit einem Instagram-Video zurück ins Bewusstsein seiner einstigen Fan-Base und sorgt seitdem für wilde Spekulationen. Was seitdem passiert ist und worum es geht:

Mit einem Kampf zurück ins Rampenlicht

Fest steht auf jeden Fall eins: Am 14. September wird Stefan Raab im Düsseldorfer PSD Dome gegen die Ex-Profiboxerin Regina Halmich in den Ring steigen und sich mutmaßlich seine insgesamt dritte Abreibung abholen. Innerhalb kurzer Zeit nach dem Start des Ticketverlaufs am 2. April waren alle Tickets verkauft, und so manch einer fragt sich: Warum tut sich der 57-Jährige das noch einmal an?

Geht man nach den Videos, die Stefan Raab am 29. März und am 1. April auf seinem Instagram-Account gepostet hat, ist die Sache so gelaufen: Im ersten davon rudert der eben von ProSieben geschasste Elton über einen See und findet Raab inmitten freier Natur beim Angeln. Er müsse doch endlich wieder einmal etwas machen, sagt der einstige Dauer-Praktikant zu Raab, den eigentlich nichts mehr juckt: Von Musik über TV-Shows hat er schon alles hinter sich, doch eine Sache würde ihn noch interessieren, so sagt er: Influencer sein! Sollte er in den kommenden drei Tagen also mehr Follower haben als Pamela Reif, so verspricht er, wird es ein Comeback geben.

Von den neun Millionen angepeilten Followern waren am 1. April immerhin 2,8 Millionen geschafft. Ein Comeback schließt Raab im zweiten Video folgerichtig aus. Dann aber packt ihn Elton doch noch einmal bei der Ehre: Eine Rechnung mit Regina Halmich sei noch offen, sagt er zu Raab. In Raabscher Erinnerung hat der die zwei vergangenen Kämpfe gegen die mehrfache Boxweltmeisterin fälschlicherweise als von sich gewonnen abgespeichert und fragt Elton, ob Halmich denn am 14. September Zeit habe.

Einen fingierten Anruf später ist die Sache geritzt und tatsächlich startet einen Tag später der Ticketverkauf – und mit ihm die Chance, dass Stefan Raab sein Comeback mit mindestens einem blauen Auge feiern wird.

Raab hat eine besondere Leidenschaft: den ESC

Dass Raab sich mit einem Boxkampf zufriedengeben wird, gilt in der Branche als mehr als unwahrscheinlich. Laut dem Onlinemagazin dwdl.de soll der Kampf nur der Auftakt sein, wobei Raab in Wirklichkeit etwas viel Größeres plane, dass seiner Leidenschaft deutlich mehr entspricht: eine Revolution des deutschen Vorentscheids für den Eurovision Song Contest.

Dort schickte er 1998 Guildo Horn ins Rennen, machte 2000 mit "Wadde hadde dudde da" selbst den fünften Platz und entdeckte später Lena Meyer-Landrut, die den ESC 2010 als erste deutsche Sängerin nach 28 Jahren tatsächlich gewann. Angeblich soll Raab, der erst kürzlich eine neue Produktionsfirma namens Raab Entertainment gegründet hat, zusammen mit dem einstigen ProSieben-Chef Daniel Rosemann ein "Rettungskonzept" für den deutschen Vorentscheid zum ESC entwickelt haben. Die Idee dahinter: Mit der ARD, dem ZDF, RTL und ProSiebenSat.1 sollen gleich vier Sender die Veranstaltung in eigenen Shows übertragen, die alle in einem Studio produziert würden.

Fun Fact am Rande: Laut dwdl.de macht das Duo ein Beteiligungsverbot von Dieter Bohlen zur Bedingung.

Zur EM kommt eine tägliche Live-Sendung

Die Bild-Zeitung dagegen spekuliert, dass Stefan Raab mit einem neuen Streamingdienst gleich das ganze Fernsehen revolutionieren will. Angeblich sollen Zuschauer dann hochwertig produzierte Shows auf ihre Smartphones streamen.

Unabhängig von allen Spekulationen hat RTL bereits die erste Zusammenarbeit mit der Produktionsforma Raab Entertainment verkündet. Während der Fußball-EM soll Raab eine tägliche Live-Show namens "Das RTL EM-Studio - Alle Spiele, Tore, Emotionen" produzieren, die von Jan Köppen und Elton moderiert wird.

Und doch bleiben ein paar Fragen, bis zu deren Beantwortung sich Raabs Fans noch gedulden müssen. Dazu gehört auf jeden Fall die Buchstabenkombination "NWSDWH", die in Raabs Video auf dessen Käppi zu sehen ist. Raab, der 2007 die Castingshow SSDSDSSWEMUGABRTLAD ("Stefan sucht den Superstar, der singen soll, was er möchte, und gerne auch bei RTL auftreten darf") erfand, hat ein Faible für derlei Abkürzungen.

Was ist mit dem Anzeigenhauptmeister?

Und dann gibt es da noch den selbsternannten Anzeigenhauptmeister Niclas M., dessen schönstes Hobby es ist, Falschparkern an den Karren zu fahren. Der 18-Jährige hat auf seinem Instagram-Kanal erst kürzlich ein Video gepostet, in dem er angeblich Raabs falsch geparktes Auto im Wald entdeckte und verpetzte.

Kurz darauf folgte ein weiteres Video, in dem der Comedian Matze Knop ebenfalls Falschparker fotografierte und in leuchtender Warnweste radelnd sagte: "Ich kann jetzt nicht alles verraten. Es steckt ein bisschen was dahinter. Aber ich habe versprochen, dass ich nichts sage."

Manch einer sieht darin einen Hinweis darauf, dass Raab den Anzeigenhauptmeister als Kunstfigur erdacht hat. Was den Verdacht stärkt: Die Hashtags "Raab", "Anzeigenhauptmeister", "1409" (möglicherweise stehend für den 14. September) und deutlich mysteriöseres "srsmnm". Ein echter oder vermeintlicher Hinweis auf Raabs Pläne, dem sicher bald neue folgen werden.

Weiters Infos zum Comeback von Stefan Raab: