Strenge Kontrolle im Weißen Haus: Sean Spicer beschlagnahmt Mitarbeiter-Handys

Pressesprecher Sean Spicer scheint seinem Team nicht zu vertrauen. (Bild: Reuters)
Pressesprecher Sean Spicer scheint seinem Team nicht zu vertrauen. (Bild: Reuters)

Ungewohnt strenge Mitarbeiterkontrollen soll es im Stab des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump gegeben haben. Wie das Magazin „Politico“ berichtet, ließ Sean Spicer, der Pressesprecher des Weißen Hauses, die Mobiltelefone von Mitarbeitern einsammeln, um diese kontrollieren zu lassen.

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Laut dem Magazin soll Spicer letzte Woche darüber informiert worden sein, dass ein geheimes Mitarbeitertreffen mit seinem Kommunikationsteam publik wurde. Daraufhin rief er einige Mitarbeiter zu sich und erklärte ihnen seine Enttäuschung darüber, dass Details aus privaten Konversationen und Meetings an die Öffentlichkeit gelangt waren.

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Als sein Team zu einem Notfall-Meeting eintraf, forderte Spicer sie schließlich dazu auf, ihre Handys abzugeben – um mit einen „Phone-Check“ beweisen zu lassen, dass sie nichts zu verstecken hätten. Bezeichnenderweise soll der Pressesprecher mit seinen Anwälten zu diesem ungewöhnlichen Termin erschienen sein. Spicer soll sowohl Diensthandys als auch private Mobiltelefone konfisziert haben. Auch andere elektronische Geräte, die die Mitarbeiter bei sich trugen, wurden angeblich kontrolliert.

Donald Trump setzt auf Sean Spicer als Pressesprecher – der wiederum steht, wie auch sein Chef, unter Dauerkritik der Medien. (Bild: Reuters)
Donald Trump setzt auf Sean Spicer als Pressesprecher – der wiederum steht, wie auch sein Chef, unter Dauerkritik der Medien. (Bild: Reuters)

Spicer sprach offenbar auch dezidierte Warnungen an seine Mitarbeiter aus. Text-Apps wie „Confide“ und „Signal“ – beides verschlüsselte Anwendungen, die SMS automatisch nach dem Absenden löschen – seien Verletzungen des „Presidential Records Act“. Dieses Gesetz aus dem Jahr 1978 schreibt sowohl dem Präsidenten als auch dem Vizepräsidenten der USA vor, jegliche berufliche wie auch private Korrespondenz archivieren zu lassen.

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Sollte es erneut dazu kommen, dass Interna an die Öffentlichkeit gelangen, würde dies Konsequenzen nach sich ziehen, wird Spencer in „Politico“ zitiert. Im Kommunikationsbüro soll indes die Stimmung schlecht sein. Unter anderem soll Spicer öffentlich die Arbeit der Kommunikationsdirektorin Jessica Ditto kritisiert haben – was diese Gerüchten zufolge zum Weinen gebracht haben soll. Sowohl Spicer als auch Ditto bestreiten dies allerdings: „Das ist zu 100 Prozent falsch. Sean und ich haben ein tolles Arbeitsverhältnis“, ließ sie verkünden.

Spicer selbst verweigert jeglichen Kommentar zu den Handykontrollen.

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