Süffiger Schatz: 100 Jahre alter Whiskey auf Dachboden entdeckt

Auch in seinen kühnsten Männerträumen hätte sich Bryan Fite das nicht ausgemalt, als er sein Haus renovieren wollte. Bei den Umbauarbeiten stieß der 40-jährige Amerikaner auf einen hochprozentigen Schatz: Unter alten, verstaubten Planken fand er auf seinem Dachboden gleich 13 Flaschen fast hundert Jahre alten Whiskeys!

Bryan Fite zog im vergangenen Jahr mit seiner Familie nach St. Joseph im US-Bundesstaat Missouri. Hier kaufte er ein Haus, das einer der Vorbesitzer wegen Alkoholproblemen hatte aufgeben müssen, so Fite. Das 1950 erbaute Heim hatte die eine oder andere Renovierung dringend nötig. Vor allem eine Klimaanlage musste her, entschieden die Fites. Um die hohen Installations-Kosten einzusparen, machte sich der 40-Jährige selbst an die Arbeit. Dafür löste er auf seinem Dachboden zunächst einige Dielenbretter – und entdeckte prompt das Geheimversteck eines der früheren Hausbesitzer. Neben einigen Geldersparnissen hatte dieser offenbar auch einen kleinen Alkohol-Vorrat für schlechte Zeiten gebunkert: unter den Bodenbrettern befanden sich noch 13 Flaschen fast hundert Jahre alten Whiskeys verschiedener Hersteller.

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Was für ein Schatz! Der Schnaps musste etwa 1913 destilliert und 1917 abgefüllt worden sein. Wie der glückliche Finder und selbsternannte Geschichtsexperte Fite erzählt, könne es sich zumindest bei „Hellman’s Celebrated Old Crow Whiskey“ um die letzten Flaschen ihrer Art handeln – das oberste amerikanische Gericht, der U.S. Supreme Court, habe 1918 das alleinige Recht zur Produktion von „Old Crow“ an Edson Bradley übertragen, dessen Whiskey heute unter dem Label „Jim Beam“ bekannt ist. Außerdem beherbergte der kühle Dachboden der Fites einige Flaschen „Pennsylvania Rye“-Whiskey von „Guckenheimer“ und ein ähnlich edles Tröpfchen aus dem Hause „W. H. McBrayer's Cedar Brook“.

In fünf Jahren will Fite die dann 100-jährigen Flaschen, die noch aus der Zeit vor der Prohibition in den Vereinigten Staaten stammen, mit ein paar Freunden öffnen und ein Schlückchen probieren. Bei den hohen Erwartungen befürchtet er jedoch eine Enttäuschung. Wie Lew Bryson, Geschäftsführer der Fachzeitschrift „Whiskyadvocate.com“, bestätigt, hänge die Qualität des edlen Getränks tatsächlich vom Verdunstungsgrad des Whiskys und der Menge des eingedrungenen Sauerstoffs ab. Aufgrund des hohen Alkoholgehalts würde der Whiskey aber nicht verderben, also brauche Fite nicht um seinen Geschmack zu fürchten.

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Nicht ganz uneigennützig, da selbst an einer „Guckenheimer“ interessiert, empfiehlt der Whiskeyfachmann Bryson den Verkauf der Flaschen. Zwar sei der Wert von Whiskey aus der Vor-Prohibitionszeit schwer einzuschätzen und abhängig von Ruf und Seltenheit des Herstellers. „Man weiß nie so genau, was so eine Flasche einbringt, bevor man nicht versucht, sie an den Mann zu bringen”, so Bryson gegenüber „abc News”. Er schätzt jedoch, dass Fite pro Flasche mindestens mehrere hundert Dollar erhalten könnte. Dass gerade erst ein alter Single Malt Whisky bei einer Auktion 100.000 US-Dollar erzielte, könnte Fite bestimmt ein wenig motivieren, zumindest ein paar der Flaschen zu verkaufen…




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