The Social Pulse: Selfie mit kuriosen Haaren deutet auf Lebensgefahr hin

Einer Frau stehen bei einem Spaziergang am Strand die Haare zu Berge. In der Ferne hört sie ein Gewitter. Sie schwebt in Lebensgefahr – weiß es aber in dem Moment nicht. Das wird ihr erst später klar.

Auch wenn das Unwetter noch weit entfernt scheint, kann es sehr gefährlich sein. Ein Anzeichen: zu Berge stehende Haare
Auch wenn das Unwetter noch weit entfernt scheint, kann es sehr gefährlich sein. Ein Anzeichen: zu Berge stehende Haare. (Symbolbild: gettyimages)

In La Rocque, der Ort gehört zur Gemeinde Grouville auf der britischen Insel Jersey, ist eine Frau möglicherweise ganz knapp schweren Verletzungen oder sogar dem Tod entgangen. Aufgefallen ist ihr das aber erst, als sie ein Selfie auf Facebook veröffentlicht hat.

Was ist passiert?

Eine Frau ist Mitte vergangener Woche mit ihrem Hund am Strand der Kanalinsel Jersey spazieren gegangen. Das hat sie später in einem Post der Facebook-Gruppe Jersey Wather Chat erzählt. Wie sich mittlerweile herausgestellt hat, kann sie von Glück reden, dass sie dazu noch in der Lage war. Denn während des Spaziergangs, es war noch früh am Morgen, hörte sie plötzlich Donner von der französischen Küste herübergrollen. Das sind, an der kürzesten Strecke, etwa 30 Kilometer.

Doch sie hörte das Unwetter nicht nur, sie spürte es auch. Sie schreibt: "Ich habe ein starkes Kribbeln in meiner Stirn für zehn bis fünfzehn Minuten gefühlt. Und meine Haare standen die ganze Zeit zu Berge." Das ist auf dem Selfie, das sie veröffentlicht hat, auch zu sehen: Ihre Haare widerstehen der Erdanziehung und stehen kreisförmig ab.

So reagiert die Netzgemeinde

In den Kommentaren schreiben viele Menschen, dass sie großes Glück gehabt habe. Denn: Das Phänomen ist ein Vorzeichen für einen Blitzeinschlag. Eine Person schreibt: "Das ist ein Signal dafür, dass in deiner Nähe ein Gewitter ist." Eine zweite Person fügt hinzu: "Als du da am Strand standest, warst du der höchste Punkt in deiner Umgebung und hast als eine Art Blitzableiter fungiert." Eine dritte Person schreibt: "In deiner Umgebung hat sich eine elektrische Ladung aufgebaut, die hat auch deine Haare aufgestellt. Das passiert kurz vor einem Blitz."

Auch wenn sich die Frau der Gefahr nicht bewusst war, in der sie schwebte, reagierte sie wohl doch richtig und verließ den Strand wenig später. Dazu schreiben viele: "Wenn das passiert, solltest man schnell Deckung suchen." Und: "Du hast wirklich Glück gehabt, dass du noch am Leben bist." Oder: "Wie man vermeidet, vom Blitz getroffen zu werden? Indem man auf die Zeichen achtet, die die Natur einem sendet und dann so schnell wie möglich verschwindet."

Das sind die Hintergründe

Was die User*innen auf Facebook schreiben, bestätigen auch viele Medien. So schreibt beispielsweise der ORF: "Wenn man ein Kribbeln verspürt oder einem die Haare zu Berge stehen, sollte man so schnell wie möglich mit geschlossenen Beinen in Kauerstellung gehen. Knistern und sichtbare Funken an erhöhten ausgesetzten Punkten (Elmsfeuer) deuten auf einen unmittelbar bevorstehenden [Blitz-]Einschlag hin."

Auch der US-amerikanische Nationale Wetterdienst (NWS) warnt auf seiner Webseite mit ähnlichen Worten: "Stehen Ihre Haare zu Berge, werden Sie gleich vom Blitz getroffen. Gehen Sie auf die Knie und beugen Sie sich vor, aber legen Sie sich nicht flach auf den Boden. Nasser Boden ist ein guter Leiter für Elektrizität."

Online finden sich viele Videos von diesem Phänomen. Zuletzt in China, wo einer Reisegruppe plötzlich die Haare zu Berge standen. Der Reiseleiter aber reagierte richtig und empfahl, den Ort schnell zu verlassen.

Kommt sowas häufiger vor?

Wie gefährlich sind Blitze? Laut dem Ausschuss Blitzschutz und Blitzforschung sterben in Deutschland im Schnitt vier Menschen pro Jahr an einem Einschlag. Auf die Einwohner*innen hochgerechnet, ergibt sich damit eine Wahrscheinlichkeit von 1 zu 20 Millionen. Zum Vergleich: Wer jede Woche Lotto spielt, wird statistisch 75-mal häufiger sechs Richtige ankreuzen als einmal im Jahr vom Blitz getroffen zu werden.

Am besten schützt man sich, schreibt Quarks, indem man sich bei Gewitter nicht im Freien aufhält. Idealerweise befindet man sich in einem Gebäude mit Blitzableiter oder in einem Auto. Wer das nicht mehr schafft, sollte auch nicht in der Nähe eines Baumes Schutz suchen. Denn: "Unter einem Baum sollte man sich nicht aufhalten, weil bei einem Einschlag herumfliegende Holzsplitter zu Verletzungen führen können. Außerdem kann es zu einem Überschlag kommen, wenn der Blitz in den Baum einschlägt." Stattdessen sollte man eine Kuhle am Boden suchen oder sich in der Nähe von Metallmasten, Gebäuden und unterhalb von elektrischen Leitungen aufhalten.

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