The Social Pulse: Warner Bros. entschuldigt sich für "unsensible" "Barbenheimer"-Kommentare

In Japan haben Internet-Posts des Social-Media-Teams um die Komödie "Barbie" eine Kontroverse ausgelöst. Nun hat sich das Filmstudio Warner Bros. für die "unsensiblen" Kommentare entschuldigt.

A popcorn, Barbie website displayed on a phone screen and Oppenheimer poster displayed on a screen in the background are seen in this illustration photo taken in Krakow, Poland on August 1, 2023. (Photo by Jakub Porzycki/NurPhoto via Getty Images)
"Barbie" + "Oppenheimer" = "Barbenheimer" – den Japanern ist angesichts des Memes, verständlicherweise, nicht zum Lachen zumute. (Bild: Jakub Porzycki/NurPhoto via Getty Images)

Das Filmstudio Warner Bros. hat sich bei der japanischen Bevölkerung für die "Barbenheimer"-Posts seiner Marketing-Abteilung entschuldigt. Die Kommentare, die der Vermarktung der Komödie "Barbie" gedient hatten, haben in Japan für Empörung gesorgt.

"Warner Brothers [sic.] bedauert sein jüngstes unsensibles Engagement in den sozialen Medien", teilte der Konzern in einer Stellungnahme an den US-Nachrichtensender CNN mit. "Das Studio bittet aufrichtig um Entschuldigung."

Aufregung um "Barbenheimer"-Posts

Dem Schritt war eine Kontroverse in Japan um Kommentare der Social-Media-Abteilung des Konzerns auf der Plattform X, ehemals Twitter, vorausgegangen. Ein Beitrag war eine Reaktion auf eine Bild-Collage im Zusammenhang des Memes "Barbenheimer". Es zeigt J. Robert Oppenheimer, den Protagonisten der Filmbiographie "Oppenheimer", der vor dem Hintergrund einer detonierten Atombombe die Filmfigur Barbie aus der gleichnamigen Komödie auf seiner Schulter trägt.

Zu dem Poster hatte das Social-Media-Team von Warner Bros. auf dem X-Account von "Barbie" den Kommentar veröffentlicht: "Es wird ein unvergesslicher Sommer". Außerdem war der mittlerweile gelöschte Beitrag Berichten Zufolge mit Küsschen- und Herzchen-Emojis versehen.

Hype um "Barbenheimer"

Dieser und weitere ähnliche Posts ließen die Emotionen in Japan hochkochen. Dort sind Teile der Bevölkerung ohnehin nicht gut auf das Phänomen "Barbenheimer" zu sprechen. Es handelt sich dabei um ein inoffizielles, von Internet-Nutzern geschaffenes Meme, dessen Kofferwort sich aus den Titeln der Filme "Barbie" und "Oppenheimer" zusammensetzt und das auf sozialen Medien durch unzählige lustige und verspielte Kommentare in Wort und Bild seinen Ausdruck findet.

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Anlass des Memes war zum einen die thematische und konzeptionelle Gegensätzlichkeit beider Filme, zum anderen die Tatsache, dass die Komödie über die gleichnamige Puppe von Mattel und das Drama über den "Vater der Atombombe" in vielen Ländern zeitglich in den Kinos gestartet sind.

"Barbenheimer" – sensibles Thema in Japan

In Japan, dem einzigen Land, das von Atombomben angegriffen wurde, hat der Spaß, den sich Fans und Filmstudios um "Barbenheimer" erlauben, für eine Kontroverse gesorgt. Nach Ansicht der Kritiker werden mit dem Phänomen die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki im Sommer 1945 durch das US-Militär verharmlost.

Mit dem "jüngsten unsensibles Engagement" Warner Bros.' im Zusammenhang mit dem Meme hat die Aufregung einen weiteren Höhepunkt erreicht. Zu den vielen kritischen Kommentaren gesellte sich auch die Unmutsäußerung von Warner Bros. Japan, der japanischen Niederlassung des Filmstudios, die die Posts als "rücksichtslos" verurteilte.

"Wir nehmen diese Situation sehr ernst und fordern eine angemessene Reaktion von der US-Zentrale", teilte das Unternehmen am Montag in einem Beitrag auf X mit. "Wir entschuldigen uns bei allen, die sich durch diese rücksichtslose Handlung unwohl fühlen."

Hiroshima und Nagasaki

In Japan wurden im August 1945 zum ersten und einzigen Mal Atombomben in einem Krieg eingesetzt. Die erste Bombe, "Little Boy" genannt, wurde durch die US-Streitkräfte am 6. August über Hiroshima abgeworfen. Die zweite, "Fat Man", detonierte drei Tage später über Nagasaki. Durch die Explosionen kamen rund 100.000 Menschen sofort ums Leben, weitere 130.000 starben bis Ende des Jahres an den Folgeschäden.

Darum geht es in "Oppenheimer" und "Barbie"

Entwickelt wurde die verheerende Waffe im Rahmen des "Manhattan-Projekts", eines Forschungsprojekts des US-Militärs während des Zweiten Weltkrieges. Sein wissenschaftlicher Leiter war der US-amerikanische theoretische Physiker Julius Robert Oppenheimer. Von Leben und Arbeit des Forschers handelt Christopher Nolans Filmbiographie "Oppenheimer" .

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Der Unterschied zwischen diesem Film und "Barbie" könnte nicht größer sein. Die Komödie ist eine Art Verfilmung der gleichnamigen Puppe von Mattel. Schauplatz der Handlung ist die kunterbunte Welt Barbies. Doch die junge Frau plagen neuerdings Sorgen, ihre Gedanken kreisen zunehmend um den Tod. Um ihren Zweifeln ein Ende zu setzen, reist sie mit ihrem Verehrer Ken in die reale Welt, wo allerdings andere Regeln herrschen als in Barbieland.

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