The Social Pulse: WWF macht mit "Tod" des Twitter-Vogels auf Artensterben aufmerksam

Twitter heißt jetzt X. Auch der Vogel, der lange das Logo des Kurznachrichtendienstes war, ist Geschichte. Genau das hat der WWF geschickt genutzt, um auf das weltweite Artensterben aufmerksam zu machen.

Der Kurznachrichtendienst Twitter heißt jetzt X
Der Vogel ist Vergangenheit: Der Kurznachrichtendienst Twitter heißt jetzt X. Foto: Reuters / Dado Ruvic

Die Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund For Nature) hat die Umbenennung des Kurznachrichtendienstes Twitter in X genutzt, um auf das weltweite Artensterben hinzuweisen. Gemeinsam mit einer Marketingagentur haben sie ein kleines Schaubild erstellt und damit viele Tausende Menschen in den sozialen Netzwerken begeistert.

Warum der ganze Wirbel?

Der WWF hat am Montag ein Schaubild auf den eigenen Social-Media-Kanälen gepostet, das die Entwicklung des Twitter-Vögelchens zeigt. Das wurde seit 2006 mehrfach modernisiert – bis es kürzlich allerdings verschwand und durch ein großes X ersetzt wurde.

Diese Entwicklung hat die Umweltschutzorganisation als Analogie zum weltweiten Artensterben interpretiert: Darin steht das X für das Verschwinden zahlreicher Tiere und Pflanzen. Der WWF erklärt es so:

"Die ganze Welt trauert über den Twitter-Vogel. Unterdessen sind rund 1 Millionen echte Arten bedroht. Wir befinden uns gerade im größten Artensterben seit dem Ende der Dinosaurierzeit. Ein Viertel der Säugetierarten, jede achte Vogelart, rund 40 Prozent aller Amphibienarten sind in Gefahr. Für den Twitter-Vogel ist es zu spät. Für 1 Millionen echte bedrohte Arten können wir noch etwas tun! Schütze unsere Tierarten, bevor es zu spät ist!"

Um die aktuelle Aufmerksamkeit zu nutzen, leitet der WWF die User*innen unter den Beiträgen auf die eigene Themenseite über das weltweite Artensterben um. Dort werden die Gründe dafür erklärt, aber auch die verschiedenen Krisen genauer beleuchtet und Möglichkeiten zur Hilfe aufgelistet.

Das sind die Reaktionen

Online zeigen sich derzeit Tausende Menschen begeistert von der Mini-Kampagne, die gemeinsam mit der Marketingagentur McCann entstanden ist. Auf Instagram, dort hat der Beitrag schon über 10.000 Likes gesammelt, schreibt beispielsweise eine Nutzerin: "Ich feier diesen Post gerade so heftig." Jemand anders pflichtet bei: "Hervorragender Post! Alles auf den Punkt!" Und eine dritte Reaktion klingt so: "Großartiger Post! So geht Social Media!"

Auch auf X sind die User*innen mehrheitlich begeistert. In den Kommentaren steht etwa: "Schon ziemlich genial gemacht." Oder: "Sehr nices Marketing:) ich spende allerdings schon." Und: "Super Idee!"

Das sind die Hintergründe

Möglich gemacht hat den Marketing-Scoop des WWF die Umbenennung des Kurznachrichtendienstes Twitter in X. Elon Musk hatte sich dazu entschieden, das Vogel-Logo zu entfernen und durch den Buchstaben X zu ersetzen. Er will damit, das berichtet der Spiegel, die Abkehr vom alten Kurznachrichtendienst beschleunigen. Demnach sagte der Milliardär zu seinen Plänen: "Wir werden bald Adieu zur Marke Twitter sagen und Schritt für Schritt auch zu allen Vögeln."

Elon Musk verändert Twitter immer mehr. (Bild: Jaap Arriens/NurPhoto via Getty Images)
Elon Musk verändert Twitter immer mehr. (Bild: Jaap Arriens/NurPhoto via Getty Images)

Seit einigen Tagen ist auch die Web-Adresse www.x.com online, die bislang aber noch auf www.twitter.com umleitet. Dort steht derzeit noch auf der deutschen Startseite: "X – Das beschäftigt die Welt." Und in der Unterzeile: "Registriere dich jetzt bei Twitter."

Aber nicht nur der Name soll bald Geschichte sein, sondern auch der bisherige – laut Musk eingeschränkte – Nutzen. Denn X soll zur Allzweck-App werden, auf der User*innen nicht nur Kurznachrichten, Videos und Fotos teilen. Sie sollen dort künftig auch Zahlungen leisten und viele weitere Onlinedienste nutzen können.

Video: Licht zu grell: Neues „X"-Symbol auf Twitter-Gebäude wieder abgebaut