The Social Pulse: Zugefroren – doch Alligator weiß sich zu helfen

Alligator-Trick für den Winter: In den USA ragen derzeit durch viele eingefrorene Seen und Sümpfe scharfzähnige Mäuler heraus.

Um in einem zugefrorenen See nicht zu ersticken, haben Alligatoren einen Trick entwickelt
Um in einem zugefrorenen See nicht zu ersticken, haben Alligatoren einen Trick entwickelt. (Foto: Symbolbild / Getty Images)

Wie überleben Alligatoren, wenn im Winter die Wasseroberfläche über ihnen zufriert? Sie haben dafür eine clevere Strategie entwickelt.

Social-Media-Video zeigt den Alligator-Trick

In einem viralen Tiktok-Clip zeigt der Mitarbeiter einer texanischen Auffangstation für die Echsen, wie Alligatoren auch im Winter in einem zugefrorenen See überleben können.

Der Mann filmt eine der Echsen, die im Tierheim aufgenommen wurden. Sie befinde sich, erklärt er, gerade im Winterschlaf. Der kleine Teich, in dem sie liegt, ist mit einer dünnen Eisschicht bedeckt. Weil das Tier aber atmen muss, hat es sich mit der Schnauze ein kleines Loch ins Eis gebohrt. Gerade groß genug, damit die Nase hindurchpasst. Der restliche Körper ruht vollständig unter dem durchsichtigen Eis.

So reagiert die Netzgemeinde

Der Tiktok-Clip wurde in einer knappen Woche über 350.000-mal aufgerufen und hundertfach kommentiert.

Das ist einfach bemerkenswert

Viele zeigen sich beeindruckt davon, welche Werkzeuge die Tiere im Laufe der Evolution erlernt haben. "Wow, das habe ich nicht gewusst" und "das ist wirklich interessant" – so klingen viele der Kommentare. Oder: "Kein Wunder, dass sie schon lang auf der Erde weilen. Das ist einfach bemerkenswert." Und: "So konnten sie also Millionen Jahre überleben."

Viele schreiben auch, dass sie nicht wussten, dass Alligatoren Winterschlaf halten würden und wie sehr sie ihren Organismus für diese Zeit verlangsamen könnten.

Das sind die Hintergründe

Das erklärt auch der Mitarbeiter der Auffangstation in dem Video: "Wir alle wissen ja, was Alligatoren im Sommer treiben. Aber wie sie im Winter überleben, das haben die wenigsten bisher gesehen." Dann zeigt er auf die gut sichtbare Echse unter der Eisschicht, die nur ihre Nase hindurchgepresst hat. "Das ist möglich, weil sich der Gator im Winterschlaf befindet. Sein Herz schlägt jetzt nur noch dreimal pro Minute. Das ist doch fantastisch, oder?"

Das Reportagemagazin Geo hat bereits im vergangenen Winter darüber berichtet, dass in vielen US-Bundesstaaten Seen, Sümpfe und Teiche zugefroren waren. Aus den Eisschichten ragten an vielen Orten aber "scharfzahnige Mäuler" der Alligatoren heraus.

Was zunächst nach einer unfreiwilligen "Schockfrostung" aussehe, sei bei genauerem Hinblick ein Überlebenstrick. Denn: "Die Reptilien sind weder zufällig eingefroren, noch sind sie tot. Stattdessen lassen sich die im Südosten der USA lebenden Mississippi-Alligatoren absichtlich einfrieren, um extreme Kältephasen überstehen zu können."

Der richtige Moment entscheidet

Alligator mississippiensis weiß demnach instinktiv, wann die Gewässer zufrieren. Ohne Atemloch handle es sich aber um eine Todesfalle, das Tier würde ersticken. Zwar kann es dünne Eisschichten, wie im oben genannten Fall, durchstoßen. Friert das Gewässer aber dick zu, geht das nicht mehr. Um das zu vermeiden, begeben sich Alligatoren "im richtigen Moment" ins Wasser und stecken dann beim Einfrieren die Schnauze hinaus.

Geo stellt noch richtig, dass Alligatoren genau genommen nicht Winterschlaf, wie Warmblüter, halten, sondern "Dormanz". Das Ergebnis gleicht sich aber: Die wechselwarmen Tiere fahren ihren Stoffwechsel herunter, senken Körperfunktionen und sparen Energie. So könnten sie Monate überleben, bis die Temperaturen wieder steigen, das Eis schmilzt und die Tiere aus der Starre erwachen und ihre Körpertemperatur wieder anheben.

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