"The Walking Dead" hat eine deutliche Botschaft für homophobe Zuschauer

Wer dachte, dass die Macher einer Serie rund um menschenfressende Untote sich von homophoben Tweets einschüchtern lassen würden, liegt eindeutig falsch. Auf dem offiziellen “Walking Dead”-Twitter-Kanal gibt es nun eine klare Ansage.

"The Walking Dead" zeigte schon immer einen vielfältigen Querschnitt der Gesellschaft bei den Figuren - LGBTQ-Charaktere eingeschlossen. (Bild: ddp images)
"The Walking Dead" zeigte schon immer einen vielfältigen Querschnitt der Gesellschaft bei den Figuren - LGBTQ-Charaktere eingeschlossen. (Bild: ddp images)

Ganz im Sinne der Comic-Vorlage scheute “The Walking Dead” nie davor zurück, auch gleichgeschlechtliche Beziehungen darzustellen. Tatsächlich hat die Serie im Vergleich zu anderen Mainstream-Serien sogar eine verhältnismäßig hohe Prozentzahl an LGBTQ+-Charakteren, seit Tara in der vierten und Aaron in der fünften Staffel auf der Bildfläche erschienen sind - wer hat in der Apokalypse schließlich die Zeit, sein wahres Ich zu verstecken?

Doch einige Zuschauer scheinen sich nach wie vor daran zu stören, dass die Serie nicht nur Hetero-Beziehungen zeigen will. Vor allem auf Social Media finden die ein Ventil, und dort machte TWD ihnen nun klar, was sie tun sollten:

Hi, hallo. Wenn LGBTQ+-Charaktere im Fernsehen (oder sonstwo) euch unangenehm sind oder wütend machen, folgt uns bitte nicht mehr. Obwohl wir euch auch ermutigen wollen, in euch zu sehen und offener zu werden, lasst euch gesagt sein, dass in unserer Fan-Gemeinschaft kein Platz für hasserfüllte Diskriminierung oder willentliche Ignoranz ist. Danke.

Derartige Kritik gibt es, seit es LGBTQ-Figuren in “The Walking Dead” gibt

Der Twitter-Account reagierte mit dieser Aussage auf den Hass, der Jelani Alladin - Darsteller in einem der Spin-offs der Serie - auf der Plattform entgegengeschlagen war, nachdem dieser über die LGBTQ-Darstellung im “Walking Dead”-Universum gesprochen hatte.

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Doch solche Kritik ist für die Verantwortlichen von “The Walking Dead” nicht neu. Seit Jahren sind gleichgeschlechtliche Beziehungen Teil der Serie. Manchmal beiläufig wie beim toughen Einzelgänger Jesus, der seine Homosexualität zwar erwähnt, aber keine Beziehung führte, manchmal expliziter wie bei Aaron, der anfangs mit seinem Partner Eric zusammenlebt und später sogar ein verwaistes Baby adoptiert.

Jesus (Tom Payne, links) und Aaron (Ross Marquand) gehörten zu den ersten homosexuellen Figuren in "The Walking Dead". (Bild: ddp images)
Jesus (Tom Payne, links) und Aaron (Ross Marquand) gehörten zu den ersten homosexuellen Figuren in "The Walking Dead". (Bild: ddp images)

In einer Serie, die vor dem Hintergrund einer Zombie-Apokalypse komplexe soziale und sogar politische Gefüge seziert, haben eben auch alle Facetten einer menschlichen Gesellschaft Platz - einschließlich Mitglieder der LGBTQ-Gemeinde.

Der Schöpfer von “The Walking Dead” gab vor Jahren die Richtung vor

Dass sich das trotz all dem Gegenwind, der regelmäßig aufkommt, nicht ändern wird, gab vor Jahren schon Robert Kirkman, Schöpfer der Comic-Vorlage und langjähriger Produzent der Serie, vor. In einer Kolumne reagierte er auf den Brief eines Lesers, der drohte, die Comics nicht mehr zu kaufen, weil er sich an dem schwulen Jesus störte.

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“Um es ganz direkt zu sagen: Du liegst falsch, wenn du dich an der Sexualität einer Figur störst. Das tust du einfach”, schrieb er und merkte an, dass sich 50 Jahre zuvor viele Menschen daran gestört hätten, dass eine starke Figur in der Reihe schwarz ist, “und diese Person wäre genauso falsch gelegen.”

Wer ein wenig mehr in die Beziehungen und sozialen Gefüge in “The Walking Dead” eintauchen möchte: Die Staffeln 1 bis 10 der Serie stehen auf Sky zum Abruf bereit.