Ultimatum: ISIS droht mit Enthauptung deutscher Geiseln

Ultimatum: ISIS droht mit Enthauptung deutscher Geiseln

Seit mehr als sechs Monaten werden zwei Deutsche von der Terror-Miliz ISIS auf den Philippinen gefangen gehalten. Professor Dr. Stefan O. und seine Freundin Henrike D. wurden in den Dschungel entführt und hoffen seit einem halben Jahr auf Rettung. Doch viel Zeit bleibt ihnen nicht mehr. Das Terrornetzwerk hat offiziell ein Ultimatum gestellt: Noch bis Freitag, den 17. Oktober 2014, haben die deutschen Behörden Zeit, das geforderte Lösegeld an ISIS zu bezahlen. Werden die umgerechnet 4,4 Millionen Euro nicht rechtzeitig überwiesen, soll eine der Geiseln enthauptet werden.

Dieses Ultimatum und die damit verbundenen Forderungen wiederholte Abu Raami, einer der Führer der Terror-Miliz, am Mittwochmorgen im philippinischen Radio. Doch er will noch mehr: Er besteht auf neue Unterhändler, denn er vertraue seinen jetzigen Kontaktpersonen nicht. "Sie sind alle korrupt, wollen das Geld doch nur selbst behalten", entrüstet er sich während des Radio-Interviews mit dem Sender "DRMN".

Stefan O. und Henrike D. sind verzweifelt. Der deutsche Professor kommt während des Interviews mit Abu Raami auch kurz zu Wort. Seine Stimme zittert. "Ich sitze hier in einem geschaufelten Grab. Um mich herum stehen zehn bewaffnete Männer. Sie sagen, dass sie mich am Freitag hier erschießen werden", soll er laut der "Bild"-Zeitung gesagt haben. Seine Frau habe er jetzt schon seit mehreren Tagen nicht mehr zu Gesicht bekommen. Mit einem verzweifelten "Bitte helft mir!" endet die tragische Botschaft des verschleppten Deutschen.

Das Ultimatum, das ISIS gestellt hat, läuft exakt um 7 Uhr morgens deutscher Zeit am 17. Oktober aus. Dann könnte eine der deutschen Geiseln ein grausames Schicksal ereilen. "Wir werden sie wirklich enthaupten", bekräftigt Abu Raami seine Drohung.

Bild Copyright: Reuters