Unabhängige Beobachter: Starker Anstieg der Industrieproduktion in China im Juni

Die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe Chinas ist unabhängigen Beobachtern zufolge im Juni noch stärker gewachsen als im Vormonat. Der Index der Beratungsfirma S&P Global und des Wirtschaftsmediums Caixin legte von 51,7 auf 51,8 Punkte zu. (Axel Heimken)
Die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe Chinas ist unabhängigen Beobachtern zufolge im Juni noch stärker gewachsen als im Vormonat. Der Index der Beratungsfirma S&P Global und des Wirtschaftsmediums Caixin legte von 51,7 auf 51,8 Punkte zu. (Axel Heimken)

Die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe Chinas ist unabhängigen Beobachtern zufolge im Juni noch stärker gewachsen als im Vormonat. Der Index der Beratungsfirma S&P Global und des Wirtschaftsmediums Caixin legte von 51,7 auf 51,8 Punkte zu, wie sie am Montag mitteilten. Ein Wert über 50 zeigt eine Zunahme der Produktion an. Der offizielle Index, den das staatliche Statistikamt am Sonntag veröffentlichte, lag hingegen den zweiten Monat in Folge im negativen Bereich (49,5 Punkten).

"Dies ist der achte Monat in Folge, in dem sich die Lage der Branche verbesserte", erklärte Caixin. Das Vertrauen der Unternehmer in die Konjunktur sei dennoch auf den niedrigsten Stand seit mehr als viereinhalb Jahren gesunken, "was auf die Sorgen über den verschärften Wettbewerb und die unsicheren Marktbedingungen zurückzuführen ist".

Die Diskrepanz zu den offiziellen Zahlen ist vor allem ein weiteres Symptom für die ungleichen Entwicklung der verschiedenen Sektoren im Land: Der offizielle Index konzentriert sich auf große staatliche Industriekonzerne, während der Caixin-Indikator hauptsächlich kleine und mittlere Privatunternehmen befragt.

Insgesamt hat sich die chinesische Wirtschaft seit dem Ende der strengen Corona-Einschränkungen nicht nachhaltig von der Pandemie erholt. Die Konsumlaune der chinesischen Verbraucher ist weiterhin schlecht und die Krise des Immobiliensektors zieht weite Kreise. Die schwache Weltwirtschaft drückt außerdem die Nachfrage nach chinesischen Produkten. Die geopolitischen Spannungen mit den USA und drohende Strafzölle auch der EU trüben die Stimmung der exportorientierten chinesischen Wirtschaft.

"Die jüngsten makroökonomischen Daten zeigen, dass sich die Wirtschaft weiter erholt, mit stabiler Produktion, Nachfrage, Beschäftigung und Preisen sowie starken Exporten", erklärte Wang Zhe, Wirtschaftswissenschaftler bei Caixin. "Trotzdem bleiben das fehlende Vertrauen des Marktes und eine solide Nachfrage große Herausforderungen", fügt er hinzu. Es brauche noch stärkere staatliche Unterstützung.

pe/oer