Urlauber stornierte Ferienhaus nach AfD-Wahlergebnis in Usedom

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Das gute Abschneiden der AfD vergangene Woche führt dazu, dass viele ihren Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern überdenken. Davon zeugt nun auch ein Brief, der derzeit auf Facebook die Runde macht.

Insgesamt 21 Prozent konnte die AfD vergangene Woche bei den Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern erzielen. In Usedom gingen ganze 32,3 Prozent der Stimmen an die umstrittene Partei. Das Wahlergebnis scheint nun Konsequenzen für den dortigen Tourismus zu haben. Auf Facebook wird derzeit ein Stornierungsschreiben für einen Urlaub in Usedom mehrfach geteilt und geliked.

Zwar gefallen dem unbekannten Nutzer die Ostseelandschaft und die “Floating Houses” annehmend gut, allerdings lassen die Wahlergebnisse im Mecklenburg-Vorpommern, speziell für die Insel Usedom, diesem “(außer dem Brechreiz) nichts anderes übrig.” Der User müsse den bereits gebuchten Urlaub absagen.

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Seine Begründung für die Stornierung: “Ich kann und will meinen Freunden nicht zumuten, sich zwei Kilometer Luftlinie von Peenemünde entfernt aufhalten zu müssen, wo 52,4 Prozent der Wähler sich dafür entschieden haben, AfD bzw. NPD zu wählen.” Der Unbekannte fährt darüber hinaus fort: “Ich kenne den Ort Kamminke mit seinen 12,2 Prozent NPD-Wählern nicht einmal, aber was ich kenne, ist das populistische, rassistische, antisemitische, antidemokratische, nationalistische, europafeindliche, homophobe usw. usw. Wahlprogramm der NPD, und das der AfD.”

Und obwohl der Nutzer von dem gebuchten Ferienhaus ganz angetan zu sein scheint, kann kein noch so schönes Ambiente, diesen dazu bringen, seinen Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern zu verbringen. Er möchte sich nicht unter Menschen begeben, “die bereit sind, mit Füßen zu treten und zu zerstören, was andere Menschen für eine weltoffene Gesellschaft aufgebaut haben.” Die anfallenden Stornierungsgebühren zahle der Unbekannte gerne.

Auf Facebook erhält das Schreiben viel Zuspruch. Die Online-Community lobt ihn für seine Haltung. Da heißt es zum Beispiel: “Finde ich gut. Ich würde auch kein Bundesland finanziell unterstützen, das rechts wählt.”

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