US-Bericht - Russisches Attentat auf Rheinmetall-Chef vereitelt - er wird ständig bewacht

Armin Papperger (von links nach rechts), Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), und Boris Pistorius (SPD), Bundesminister für Verteidigung, stehen in einer Halle mit Kampfpanzern vom Typ Leopard 2A4.<span class="copyright">Philipp Schulze/dpa</span>
Armin Papperger (von links nach rechts), Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), und Boris Pistorius (SPD), Bundesminister für Verteidigung, stehen in einer Halle mit Kampfpanzern vom Typ Leopard 2A4.Philipp Schulze/dpa

Die US-Regierung hatte Anfang des Jahres enthüllt, dass Russland einen Mordversuch auf den Geschäftsführer eines mächtigen deutschen Waffenherstellers geplant hatte. Nun wurde öffentlich, dass es sich um Rheinmetall-Chef Armin Theodor Papperger handelte.

Die USA und Deutschland sollen nach einem Bericht des Fernsehsenders CNN russische Anschlagspläne auf den Chef des Rüstungskonzerns Rheinmetall, Armin Papperger, vereitelt haben.

Als die USA von dem russischen Vorhaben erfuhren, informierten sie Deutschland, dessen Sicherheitsdienste dann in der Lage waren, Papperger zu schützen und das Komplott zu verhindern. Das bestätigte ein hochrangiger deutscher Regierungsbeamter laut CNN. Wie „FOCUS online“ aus Sicherheitskreisen erfuhr, besaßen die Hinweise der Amerikaner hohe Prioritätsstufe. Die Hinweise erfolgten demnach bereits Mitte Januar.

„Spiegel“: Russische Agenten waren bereits eingereist

Wie der „Spiegel“ am Freitagmorgen berichtet, war die Gefahr für Papperger bereits hoch. Unter Berufung auf Sicherheitskreise schreibt das Magazin, dass westliche Nachrichtendienste in den vergangenen Monaten auffällige Reisen von mutmaßlichen russischen Agenten beobachtet hätten. Teilweise wären sie bereits in den Schengen-Raum eingereist, hätten problemlos auch nach Deutschland kommen können.

Zudem seien verdächtige Personen in der Nähe des Rheinmetall-Hauptsitzes in Düsseldorf und auch an Reisezielen von Papperger im Ausland gesichtet worden. Vermutlich handelt es sich bei den Personen um Handlanger des russischen Geheimdienstes. Festgenommen wurde bislang allerdings niemand.

Russland wollte Rheinmetall-CEO ermorden

Russland soll den Anschlag auf Papperger laut CNN wegen der Lieferungen des Düsseldorfer Rüstungskonzerns an die Ukraine geplant haben. Moskau habe eine ganze Serie von Morden an europäischen Managern der Rüstungsbranche geplant gehabt, welche die Ukraine im Krieg gegen die russischen Invasionstruppen unterstützen. Der Plan für den Anschlag auf den Rheinmetall-Chef sei aber der am weitesten fortgeschrittene gewesen.

Rheinmetall hat bislang noch keine Stellungnahme dazu abgegeben. Auf Anfrage von FOCUS online teilte Rheinmetall mit, dass sich das Unternehmen zu Fragen der Konzernsicherheit grundsätzlich nicht äußern werde.

Papperger soll Personenschutz haben

CEO Papperger hat seit Januar offiziell Personenschutz und wird rund um die Uhr bewacht. Auf jeder Geschäftsreise schirmen derzeit Personenschützer den Konzernmanager ab. Laut „Bild“ steht auch vor der Rheinmetall-Zentrale in Düsseldorf seit Monaten fast täglich ein Streifenwagen mit mehreren Polizisten, die sichtbar mit Maschinenpistolen bewaffnet seien.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erklärte am Rande des Nato-Gipfels in Washington zu dem CNN-Bericht, dieser bestätige den „hybriden Angriffskrieg“, den Russland führe. „Und das unterstreicht erneut, dass wir gemeinsam als Europäer uns bestmöglich schützen müssen und nicht naiv sein dürfen“, fügte sie hinzu.

„Bundesregierung nimmt Bedrohungen durch russisches Regime sehr ernst“

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums antwortete auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP: „Wir können den Bericht von CNN nicht kommentieren. Grundsätzlich gilt: Die Bundesregierung nimmt die Bedrohungen durch das russische Regime sehr ernst. Unsere Sicherheitsbehörden sind sehr wachsam und handeln entsprechend, in enger Zusammenarbeit mit unseren internationalen Partnern.“

Die Bundesregierung werde sich „durch die russischen Bedrohungen nicht einschüchtern lassen“, betonte der Ministeriumssprecher. Die Regierung werde „weiter alles daran setzen, mögliche Bedrohungen in Deutschland zu unterbinden“.

Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs wächst Rheinmetall stark. Erst kürzlich bekam die Waffenschmiede Rahmenverträge von der Bundeswehr. Bei dem einen geht es um Artilleriemunition für bis zu 8,5 Milliarden Euro und beim anderen um Militärlastwagen für bis zu 3,5 Milliarden Euro. Rheinmetall kam 2023 auf einen Umsatz von 7,2 Milliarden Euro bei rund 34.000 Beschäftigten.