US-Journalisten in Russland drohen 20 Jahre Haft wegen Recherche zu Wagner-Söldnern

US-Journalisten in Russland drohen 20 Jahre Haft wegen Recherche zu Wagner-Söldnern

Ein Bezirksgericht in Moskau hat Haftbefehl gegen den US-Journalisten Evan Gershkovich erlassen. Der Redakteur des "Wall Street Journal" war zuvor vom russischen Inlandsgeheimdienst FSB unter Spionageverdacht festgenommen worden.

Der konkrete Vorwurf lautet auf "Spionage im Interesse der amerikanischen Regierung". Er soll Informationen über militärisch-industrielle Bereiche in Russland gesammelt haben.

Weitere Informationen zu dem Strafverfahren wollte Kremlsprcher Dmtri Peskow zunächst nicht preisgeben: "Ich kann nur sagen, dass er auf frischer Tat ertappt wurde, soweit wir wissen. Natürlich beobachten wir die ausländischen Medien, das tun wir täglich, also kennen wir seine Veröffentlichungen."

Gershkovich wurde im Anschluss an seine Festnahme in der russischen Stadt Jekaterinburg nach Moskau überstellt. In Jekaterinburg habe er an einer Reportage über Reaktionen auf Rekrutierungen der russischen Söldnergruppe Wagner gearbeitet, erklärte der FSB. Dies habe nichts mit Journalismus zu tun, sagte die Sprecherin des russischen Außenministerriums Maria Sacharowa. Seinen Status als vom Außenministerium akkreditierter Korrespondent habe Gershkovich zur "Verschleierung einer Tätigkeit" genutzt.

Sein Arbeitgeber in den USA erklärte, er sei tief besorgt über die Sicherheit von Gershkovich. Russischen Berichten zufolge drohen dem Journalisten 20 Jahre Haft.