US-Militär baut Pier für Gaza-Hilfslieferungen erneut ab

Das US-Militär baut die Anlegestelle für Hilfslieferungen in den Gazastreifen erneut zeitweise ab. Das US-Militär begründete die Entscheidung mit drohenden Schäden durch hohen Seegang. (-)
Das US-Militär baut die Anlegestelle für Hilfslieferungen in den Gazastreifen erneut zeitweise ab. Das US-Militär begründete die Entscheidung mit drohenden Schäden durch hohen Seegang. (-)

Das US-Militär baut die Anlegestelle für Hilfslieferungen in den Gazastreifen erneut zeitweise ab. Wie das US-Zentralkommando (Centcom) am Freitag mitteilte, sollte der Pier aufgrund des erwarteten hohen Seegangs "von seinem Ankerplatz im Gazastreifen entfernt und nach Aschdod in Israel zurückgeschleppt" werden. Die Lieferungen würden wieder aufgenommen, sobald sich die See wieder beruhigt habe, erklärte Centcom weiter. Durch den Abbau werde "struktureller Schaden" an der Anlagestelle vermieden.

Über die Anlegestelle wurden bislang insgesamt 3500 Tonnen Hilfsgüter an Land gebracht. Derzeit hat das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) die Verteilung von über den Pier gelieferten Hilfsgütern jedoch ausgesetzt. Das WFP hatte die Entscheidung im Zusammenhang mit einem Einsatz zur Befreiung von vier israelischen Geiseln durch das israelische Militär in der Nähe getroffen. Bei dem Einsatz waren nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums mindestens 274 Palästinenser getötet worden.

Bereits ab dem vergangenen Wochenende waren die Hilfslieferungen über den Pier wegen starken Seegangs unterbrochen und am Dienstag wieder aufgenommen worden. Zuvor hatten die USA die Hilfslieferungen auf dem Seeweg über die Anlegestelle erst am vergangenen Samstag wieder aufgenommen.

Ende Mai waren die Lieferungen unterbrochen worden, nachdem der provisorische Pier vor der Küste des Palästinensergebiets bei einem Sturm beschädigt worden war. Das Bauwerk war daraufhin im nahegelegenen israelischen Hafen Aschdod repariert worden.

Da der Gazastreifen selbst über keinen Hafen verfügt, hatte das US-Militär im April mit dem Bau der Anlegestelle begonnen, um auf dem Seeweg Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet bringen zu können.

Die israelische Armee kämpft seit acht Monaten im Gazastreifen gegen die radikalislamische Hamas. Der Krieg wurde durch den Großangriff der Hamas auf Israel ausgelöst, bei dem islamistische Kämpfer laut israelischen Angaben 1194 Menschen töteten und 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppten. Als Reaktion geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, wurden dabei bislang mehr als 37.200 Menschen getötet.

se/