Weltbekannte Schlange tot im Regenwald gefunden

Grüne Anakondas können bis zu sechs Meter lang werden. Im Wasser bewegen sich die Schlangen schnell und elegant fort, an Land sind sie hingegen schwerfällig.
Grüne Anakondas können bis zu sechs Meter lang werden. Im Wasser bewegen sich die Schlangen schnell und elegant fort, an Land sind sie hingegen schwerfällig. (Foto: Symbolbild / Getty Images)

Sie wurde erst vor einem Monat zu einer weltweiten Berühmtheit, jetzt ist Ana Julia tot im brasilianischen Amazonas-Regenwald aufgefunden worden (Triggerwarnung: Die Bilder der toten Schlange können verstörend sein!). Die Grüne Anakonda wurde aufgrund ihrer außergewöhnlichen Maße eine Sensation – und weil sich ein Forscher zu ihr ins Wasser getraut hatte und mit ihr eine Runde geschwommen war.

Der Grund für den Tod der Schlange wird derzeit noch untersucht, einige Stimmen sagen aber, dass Wilderer dafür verantwortlich sein könnten.

Aus einer Riesenschlangenart mach zwei

Mitte Februar hat ein internationales Forschenden-Team eine Studie veröffentlicht. Darin beschreiben sie eine neue Schlangenart, die Nördliche Grüne Anakonda. Um die neue Schlangenart zu finden, das schreibt National Geographic, hätten die Forschenden mehrere aufwändige Expeditionen in den Dschungel Ecuadors, Venezuelas sowie Brasiliens unternommen.

Äußerlich sieht die neu entdeckte Art ihrer nahen Verwandten, der Südlichen Grünen Anakonda zum Verwechseln ähnlich. Nicht aber genetisch: Da unterscheiden sich die beiden Arten erheblich – weit mehr als Mensch und Schimpanse.

Bislang war man in der Taxonomie davon ausgegangen, dass es nur eine Grüne Anakonda gibt. Die Art – und damit auch beide Vertreter – gilt als größte Schlange der Welt.

Biologe schwimmt mit Anakonda und geht viral

Einer der Forschenden, der bei der Entdeckung dabei war, ist der holländische Biologe Freek Vonk. Er ist damals viral gegangen, weil er mit einer lebendigen Grünen Anakonda geschwommen ist, die das Team während ihrer Expedition entdeckt und von der es genetische Proben entnommen hatte – das war Ana Julia. Bei ihr handelte es sich, das ist jetzt bekannt, um eine Südliche Grüne Anakonda.

Über sein Erlebnis schrieb Vonk am 19. Februar auf Instagram: "In einem Fluss in Mato Grosso do Sul in Brasilien bin ich mit der größten Schlange geschwommen, die ich jemals gesehen habe. Sie war so dick wie ein Autoreifen und ihr Kopf so groß wie meiner."

Wurde die berühmte Schlange erschossen?

Diese Woche hat Vonk wieder über Ana Julia geschrieben – dass sie offenbar nicht mehr am Leben ist. Der Biologe schreibt, dass er "mit großem Schmerz im Herzen" mitteilen möchte, dass die Grüne Anakonda, mit der er geschwommen sei, am Wochenende tot in einem Fluss gefunden worden sei. Er habe zudem von verschiedenen Seiten gehört, sie sei erschossen worden. Aber er will sich noch kein endgültiges Urteil erlauben, weil noch keine offizielle Bestätigung für die Todesursache gebe.

Sollte sich aber der Verdacht erhärten, so schreibt er: "Wie krank muss man sein, um einem so schönen und einzigartigen Tier so etwas anzutun? Das ist so herzzerreißend." Er hoffe, dass die Täter*innen gefunden und strafrechtlich verfolgt werden. Es mache ihn traurig, dass es Menschen immer wieder schaffen, die Natur zu zerstören.

Ana Julia war eine Überlebenskünstlerin. Sie schwamm schon seit Jahrzehnten durch die regionalen Gewässer. Trotz ihres Alters hat sie sich, das schreibt Vonk zum Schluss, "in der Blüte ihres Lebens" befunden. Sie hätte also noch viele Nachkommen zeugen können. Was wichtig gewesen wäre für die Artenvielfalt – denn so viele Riesenschlangen gebe es nicht mehr.

Info: Alle Zitate des Biologen Vonk wurden mithilfe einer Übersetzungs-KI aus dem Niederländischen übersetzt.