Wetter: Polarluft bringt Temperatursturz und heftige Gewitter

Starkregen, Hagel und erhöhte Tornadogefahr!

Nach dem sommerlichen Frühling kommt nun der Temperatureinbruch - samt Gewittern und womöglich sogar Tornados (Symbolbild: Getty Images)
Nach dem sommerlichen Frühling kommt nun der Temperatureinbruch - samt Gewittern und womöglich sogar Tornados (Symbolbild: Getty Images)

Was für ein Wettersturz! Am vergangenen Wochenende gab es Sommer in Deutschland. Wir hatten an beiden Tagen mehr als 25 Grad. In der Spitze waren es knapp 28 Grad. In dieser Woche erwarten wir verbreitet nur noch Tageswerte um 10 Grad. Nachts kann es Bodenfrost geben, in höheren Lagen auch Luftfrost bis zu minus 5 Grad. Das gibt einen Temperatursturz von 10 bis 15 Grad.

Wir kommen von ganz oben und fallen nach ganz unten. Das fällt deshalb so heftig aus, weil es in der ersten Aprilhälfte extrem warm gewesen ist. Die Temperaturen liegen nach den ersten 14 Tagen fast 7 Grad über den langjährigen Mittelwerten. Das ist extrem viel. Nun wird dieser Überschuss aber abgebaut werden.

Im Video: Jetzt kommt die Polarluft nach Deutschland

Typisches Aprilwetter steht bevor - alles ist möglich, sogar Tornados

"Wir erwarten in dieser Woche typisches Aprilwetter. Aufgrund der extrem hohen Temperaturen der vergangenen Wochen kommt uns dieser Wettersturz besonders heftig vor", erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met gegenüber dem Wetterportal wetter.net.

Nachtfrost ist dann auch wieder ein Thema. Aber auch das ist für einen April völlig normal. Allerdings wird die Wetterumstellung heute brisant ausfallen. Zum Abend hin kommt im Westen die Kaltfront an. Dann stürzen die Werte weiter ab. Dabei kann es zu Schauern und Gewittern kommen. Diese fallen mintunter stark aus. Starkregen, Hagel und Sturmböen treten auf. Selbst die Tornadowahrscheinlichkeit ist heute Nachmittag deutlich erhöht.

"Wir haben Signale für eine Windscherung. Das heißt, der Wind ändert mit zunehmender Höhe seine Richtung und Geschwindigkeit. Das erhöht das Potenzial für die Bildung von Tornados", so Jung. Ob es wirklich zu einer Bildung kommt, muss man aber abwarten! Da kann es hier und da ruppig werden. Bis in die Nacht hinein überquert uns dann die Kaltfront. Dahinter wird es richtig frisch werden. Die Nachtwerte rutschen auf 0 bis 5 Grad ab. In den Gipfellagen der Mittelgebirge kann es sogar nasse Schneeflocken oder Schneeregen geben. Das kühle Wetter bleibt uns in der gesamten Woche erhalten. Wie Jung sagt: "Der Aprilsommer ist nun erstmal weg und er wird auch zunächst nicht wiederkommen."

So wird das Wetter in den kommenden Tagen

Montag: 11 bis 18 Grad, aus Westen ab dem Nachmittag Schauer und Gewitter, die Kaltfront kommt, Sturmböen, Graupel, Hagel und Starkregen

Dienstag: 8 bis 12 Grad, deutlich frischer, immer wieder Schauer, Gewitter und Sonnenschein

Mittwoch: 6 bis 11 Grad, typisches Aprilwetter in Deutschland, immer wieder Schauer, Sonnenschein und Wolken

Donnerstag: 7 bis 12 Grad, ein Mix aus Sonnenschein und Wolken, Regenschauer

Freitag: 7 bis 12 Grad, viele Wolken und immer wieder Regen

Samstag: 6 bis 10 Grad, wechselhaft, windig und kühl, immer wieder Regenschauer

Sonntag: 6 bis 12 Grad, windiges Aprilwetter, Sonnenschein, Wolken und Schauer

Montag: 7 bis 14 Grad , mal Sonnenschein, mal Wolken und Regenschauer

Die Wetteraussichten bis Mai

Die gesamte zweite Aprilhälfte ist nun deutlich frischer als die erste. Die kommenden 10 bis 14 Tage zeigen im Trend keinen neuen Drang zur Erwärmung. Es geht offenbar erstmal sehr frisch weiter. Erneute Sommertage sind nicht in Sicht. Die Winterreifen muss man aber auch nicht mehr montieren. Schnee fällt in nennenswerten Mengen meist erst ab 1000 m und das in den Alpen. Da sind Wintereinbrüche aber bis Ende Mai oder Anfang Juni nichts Ungewöhnliches“ erklärt Wetterexperte Jung.

Aber: Aufgrund der warmen Wetterlage seit Ende Januar ist die Natur 4 bis 6 Wochen ihrer Zeit voraus. Die nun anstehenden Boden- und auch Luftfröste können schwere Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen hervorrufen. Die Obstbäume stehen teilweise schon in voller Blüte. Das könnte gefährlich werden!

Die neusten Trends für Mai zeigen einen recht warmen Monat. Zudem soll es besonders im Süden von Deutschland recht trocken sein.