Wozu ist die Kamera auf manchen Ampeln? 10 überraschende Fakten über Ampeln

Ampeln sind für uns alltäglich. Die meisten von uns werden heute bereits vor einer gestanden haben. Auf dem Weg zur Arbeit, zum Bäcker. Oder auch einfach beim Überqueren einer Straße, aus welchem Grund auch immer.

Ampeln sind wichtig, für unseren Verkehrsfluss sogar essentiell. (Symbolbild: Getty)
Ampeln sind wichtig, für unseren Verkehrsfluss sogar essentiell. (Symbolbild: Getty)

Rot, gelb und grün und deren Bedeutung für den Straßenverkehr sind die einzig relevanten Fakten zu Ampeln? Die folgenden zehn Fakten zeigen: Es gibt jede Menge mehr zu wissen, das die wichtigen Verkehrsleitzeichen ausmacht.

Ampel, Ampeln: Woher kommt eigentlich der Name?

Fangen wir bei den Basics an: Irgendeine Idee, woher der Name Ampel kommt? Wer an frühere Lateinstunden denkt, der hat bereits die richtige Fährte aufgenommen. Das Wort Ampel ist nämlich dem lateinischen Wort "ampulla" entlehnt. Übersetzt bedeutet das Ölflasche.

Der Wortstamm der heutigen Ampeln geht auf ihre Entstehungsgeschichte zurück. Früher sind die Verkehrsleitsysteme lediglich Kerzen oder Öllichter in farbigem Glas gewesen. Obwohl die heutigen Ampeln wenig mit einer Ampulla gemein haben: Der Ursprung des Wortes zieht sich bis heute durch.

Wobei die offizielle Bezeichnung in Deutschland eigentlich Lichtsignalanlage (LSA) ist. Ein Wort, das wohl keiner weiteren Erklärung bedarf.

Wie viele Ampeln existieren in Deutschland

Eine Ampel steckt hinter jeden Ecke? Das ist wohl wahr. Der zweite interessante Fakt bezieht sich auf die Verbreitung der Lichtsignalanlagen. Laut Schätzungen des Herstellers Siemens sind in unseren heimischen Gefilden rund 1,5 Mio. Einheiten verbaut. Das bedeutet, dass auf ca. 55 Mitbürger jeweils eine solche Anlage kommt.

Deutschland im Ampel-Dschungel? (Symbolbild: Getty)
Deutschland im Ampel-Dschungel? (Symbolbild: Getty)

Eine grobe Faustformel besagt, dass es auf ca. 1.000 Einwohner hierzulande eine Ampel geben sollte. Wobei wir nicht vergessen dürfen: Es existieren häufig Verbünde von mehreren Ampeln, die beispielsweise den Verkehrsfluss an einer Kreuzung regeln.

Die Entstehungsgeschichte

Die erste Ampel kam im Jahre 1868 in London zum Einsatz. Ihre Aufgabe war es, den Verkehrsfluss im damals überfüllten London zu regulieren. Da sie damals noch auf Gas mit zwei verschiedenen Lichtfarben basierte, hielt sie nicht besonders lange. Lediglich drei Wochen später explodierte sie bereits. Und ließ wieder das Verkehrschaos in London Einzug halten.

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Es dauerte rund 46 Jahre, ehe die Weltgeschichte einen zweiten Anlauf bei Ampeln wagte. Diese "Erfolgsgeschichte" dauert jedoch bis heute an.

Ampeln in Deutschland: Ab 1922

In Deutschland hielten die ersten Ampeln im Jahre 1922 Einzug. Das erste Exemplar ist in Hamburg am Stephansplatz errichtet worden. 1924 nahm Siemens ein weiteres Exemplar am Potsdamer Platz in Betrieb. Damals noch als sogenannten "Ampelturm".

Die Ampel am Potsdamer Platz wurde sogar noch händisch betrieben. Ein Polizist regelte mithilfe einer Fernsteuerung und aus dem Turm den Verkehr.

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Der "Ampelturm" am Potsdamer Platz in Berlin. (Bild: General Photographic Agency/Hulton Archive/Getty Images)

Was bedeuten Verkehrsschilder an Ampeln?

Den meisten Autofahrern dürfte irgendwann mal aufgefallen sein: Neben den klassischen Lichtsignalen haben die meisten Ampeln noch Verkehrsschilder. Entweder in Form von Stopp-, Vorfahrt-Gewähren- oder Vorfahrtsschildern. So mancher hat sich mit Sicherheit gefragt, warum es diese Redundanzen gibt.

Laut dem ADAC sind die Schilder für den Fall gedacht, dass eine Ampel ausfällt oder abends außer Betrieb genommen wird. In solchen Fällen gelten dann wiederum die entsprechenden Vorfahrtsregeln der Verkehrsbeschilderung.

Welche Funktion hat die Kamera?

Eine Kamera an so mancher Ampel? Mit Sicherheit ist auch das einigen Verkehrsteilnehmern aufgefallen. Gemeint sind an dieser Stelle nicht die an manchen Kreuzungen montierten Blitzer, sondern kleinere Kamers, die jedoch ebenfalls die Straße und ihren Verkehr "filmen".

Wofür sind diese kleinen Kameras? (Symbolbild: Getty)
Wofür sind diese kleinen Kameras? (Symbolbild: Getty)

Diese Kameras haben einen einfachen Zweck: Sie dienen als Sensoren für die Steuerung der Ampeln in einem größeren Verbund. Sofern es an einer der Lichtsignalanlagen ein erhöhtes Aufkommen gibt, kann das System mithilfe der gewonnenen Daten die Schaltung verändern. Verlängerte Grün-Zeiten führen dann zu einem reibungsloseren Verkehrfluss.

Ganz schön smart, was Ampeln mittlerweile so alles leisten. Auch wenn sie es zu Stoßzeiten in Metropolen selten schaffen, einen in Gänze flüssigen Verkehr zu gewährleisten.

Ampel bei rot überqueren: Das wird teuer

Wer bereits die eine oder andere Ampel bei rot überquert hat (und erwischt wurde), der weiß: Das wird teuer. Das Überfahren einer roten Ampel kostet laut aktuellem Bußgeldkatalog nämlich mindestens 90 Euro. Zudem erhalten die Verkehrssünder einen Punkt in Flensburg.

Es kann sogar noch schlimmer kommen: Bereits ein sogenannter qualifizierter Rotlichtverstoß, bei dem die Ampel zuvor länger als eine Sekunde auf rot gesprungen ist, kostet mindestens 200 Euro und bringt zwei Punkte in Flensburg ein. Außerdem erhalten Fahrer dann einen Monat Fahrverbot.

Bußgelder und Strafen bei einem Rotlichtverstoß. Bildquelle: ADAC.
Bußgelder und Strafen bei einem Rotlichtverstoß. (Bildquelle: ADAC)

Besonders teuer wird es bei einem sogenannten qualifizierten Rotlichtverstoß mit Unfall. Dann werden 360 Euro fällig. Es bleibt immerhin bei einem Monat Fahrverbot, sowie den zwei Punkten in Flensburg.

Ampeln: Was bedeutet eigentlich die Farbe gelb?

Ampeln sind selbstverständlich so konzipiert, dass sie ein jeder Verkehrsteilnehmer einfach versteht. Grün bedeutet Fahren, rot Stehenbleiben. Aber was ist mit gelb?

Die einfache Antwort: Gelb bedeutet "Halt" und ist das Signal für Autofahrer, dass sie sich der nahenden Ampel langsam nähern sollten. Neben der Funktion als Wechselsignal zwischen rot und grün ist es daher mit der Aufforderung zum Langsamer-werden verknüpft.

Doch ist auch das nicht alles. Ampeln, bei denen es ein gelbes Aufleuchten gibt, mahnen die Autofahrer zur Achtung. Sie verweisen somit indirekt auf einen nicht geregelten Verkehrsfluss, bei dem unter anderem die klassischen Vorfahrtsregelungen oder Beschilderungen gelten.

Ampeln: Warum ausgerechnet diese Farben?

Die meisten Ampeln rund um den Globus folgen dem gleichen Muster: Rot - gelb - grün. Das hat mehrere Gründe. Zum einen verweisen Forscher darauf, dass es sich insbesondere bei rot und grün um wichtige Signalfarben für den Menschen handelt. Rot signalisiert Gefahr und sie sticht uns am meisten ins Auge. Selbst bei schlechtem Wetter erkennen wir das Lichtsignal sehr klar.

Grün hat hingegen eine beruhigende Wirkung auf die Menschen. Gelb wiederum kam erst später hinzu und wurde pragmatisch in der Mitte der Farbpalette angesiedelt.

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Wie wichtig die einheitlichen Farben der Ampeln sind, zeigt ein Beispiel aus China. Um die offizielle Landesfarbe (rot) positiver hervorzuheben, sollten die Verkehrsteilnehmer eine kurze Zeit lang bei einer roten Ampel fahren. Es endete im Chaos und mit der Wiedereinführung des klassischen Farbschemas.

5. August: International Traffic Light Day

Wer als Verkehrsteilnehmer Ampeln feiern möchte, der hat an jedem 5. August eine Gelegenheit dazu. An diesem Tag findet der International Traffic Light Day statt. Oder, zu deutsch: Der internationale Ampeln-Tag.

Anlass dieses Feiertags ist die Inbetriebnahme der ersten elektrischen Ampel in Ohio am 5. August des Jahres 1914.

Da bleibt eigentlich nur noch zu sagen: Herzlichen Glückwunsch auch zu diesem kuriosen Fakt, liebe Ampeln.

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