ZDF-Trödelshow - Schrottwichteln-Geschenk bringt Verkäufern bei „Bares für Rares“ riesigen Gewinn

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Ausschnitt aus "Bares für Rares".ZDF

Dieses kleine Rehkitz kennt wohl jeder - bei „Bares für Rares“ ist plötzlich eine süße Bambi-Figur auf dem Händler-Tisch. Doch hinter dem Objekt verbirgt sich ein Geheimnis.

Horst Lichter hielt die süße Disney-Figur in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ erst für einen elektrischen Salzstreuer. Sven Deutschmanek hingegen fand die Motivik des Objekts aus den 1950ern „sehr, sehr schwierig“. Denn die süße Bambi-Fassade bröckelte mit der eigentlichen Funktion des „skurrilen Stücks“... „Was für ein Quatsch“, prustete Lichter los, als Experte Deutschmanek die wahre Funktion des kleinen Porzellanobjekts verriet. Der wiederum hatte sich das Gleiche gedacht, nachdem Lichter seinen Tipp abgegeben hatte: „Das ist ein elektrischer Salzstreuer.“ Die Figur war jedenfalls ein Schrottwichteln-Geschenk, erzählten Leana und Maik aus Bünde.

„Du müsstest das eigentlich gleich erkennen“, meinte Deutschmanek. Aber Lichter schüttelte weiter den Kopf. Auch als der Experte bekannt gab: „Das ist ein Rauchverzehrer“, lachte Lichter verständnislos und meinte: „Was es früher alles gab.“ Laut Expertise stammte das Objekt von 1950/51 von der namhaften Porzellanfabrik W. Goebel aus Oeslau. Durch die heiße Glühbirne im Inneren der Figur verdunsteten Duftöle, um Zigarettenrauch zu übertünchen, erklärte Deutschmanek die Funktion der kleinen Figur. Doch vor allem die äußere Hülle fand der Experte „etwas skurril“. Denn Bambi „hat ja mit dem Film aus dem Jahr 1942 von Walt Disney vor allem Kinder angesprochen“.

„Bares für Rares“-Händlerin outet sich als Bambi-Fan: „Ich flippe aus“:

Und „Rauchen in Verbindung mit Kindern, also ein Rauchverzehrer als Bambi-Figur finde ich doch sehr, sehr schwierig“, gestand Deutschmanek. Disney hatte damals extra eine Lizenz erteilt, damit die Kinderfigur „proportional auch ja richtig dargestellt wurde“, erklärte der Experte. Trotz des Zwiespalts mit der Funktion war die Figur „absolut sammelwürdig“. Denn vor allem Fans von Disney oder speziell Bambi würden dieses „skurrile Stück“ sicherlich ungeachtet der Funktion als Rauchverzehrer gerne haben, erklärte Deutschmanek weiter. Zudem war das kleine Reh in einem perfekten Zustand. Dafür wünschte sich das Tochter-Vater-Duo 40 bis 60 Euro.

Doch Deutschmanek setzte die Wertschätzung für das Schrottwichtelgeschenk doch etwas höher an und taxierte 80 bis 100 Euro. Und die Wertschätzung ging auch im Händlerraum sogleich weiter. Als Esther Ollick die Bambi-Figur erkannte, rief sie laut auf: „Ich flippe aus.“ Doch auch Jan Cizek fand den Waldbewohner als reines Lichtobjekt „süß“. „Ich steh' auf Bambi“, stellte Ollick gleich zu Anfang klar und wollte das kleine Tierchen gar nicht mehr aus der Hand geben. Ihr erstes Gebot: 70 Euro. Doch da hatten Fabian Kahl (links), Jos van Katwijk und Cizek noch ein Wörtchen mitzureden. Und so kletterte der Preis schnell auf 100 Euro. Danach bot Ollick noch 120 Euro.

„Esther, kannst du Bambi bitte zurück in die Mitte stellen?“, bat Cizek, der sogleich auf 130 Euro erhöhte. „Nein, ich möchte das nicht“, antwortete Ollick widerwillig und streichelte der Figur verliebt über den Rücken. Ollick bot noch 160 Euro und klimperte neckisch mit den Wimpern, um Cizek endlich zum Schweigen zu bringen. Danach knickte Cizek ein: „Was soll ich machen, sie guckt so traurig.“ Und so erhielt Händlerin Ollick den Zuschlag und freute sich riesig. Nur Verlierer Cizek war nicht ganz so glücklich und erkannte langsam eine Strategie bei seiner Kollegin: „Du verliebst dich immer in alles, was ich haben will.“ Doch Ollick hatte nur noch Augen für Bambi ...

„Bares für Rares“-Händler kauft Geschenk für Verlobte

Als weiteres Objekt der Sendung wurde ein antikes Collier (um 1900) aus 750er- und 585er-Gold mit Flussperlen von Wendela Horz als Hochzeitsschmuck erkannt. Der Wunschpreis lag bei 3.000 Euro, die schätzte den Wert nur auf 1.000 bis 1.200 Euro und Fabian Kahl zahlte 1.300 Euro. Er wollte das Schmuckstück seiner Verlobten schenken.

Einen Entfernungsmesser „Fofer“ von Leitz datierte Sven Deutschmanek um 1931. Der Verkäufer wünschte sich 150 bis 200 Euro. Der Experte schätzte das Objekt samt Täschchen aus Rindsleder und der originalen Bedienungsanleitung auf 150 bis 180 Euro. Jos van Katwijk zahlte letztlich 140 Euro. Ein Porzellan-Fasan stammte laut Colmar Schulte-Goltz im Entwurf von Karl Tutter für Hutschenreuther aus den 1940er-Jahren. Produziert wurde er dann zwischen 1969 und 1985. Der Wunschpreis lag bei 100 Euro, die Schätzung bei 140 bis 160 Euro und Esther Ollick zahlte 170 Euro.

Eine Brosche, die auch als Anhänger getragen werden kann, stammte laut Wendela Horz aus der Belle Epoqué, um 1900. Für das Schmuckstück aus 585er-Gold mit Diamanten und echter Barockperle wurden 700 Euro gewünscht. Expertin Horz taxierte das Schmuckstück auf 500 Euro, die Jan Cizek auch bezahlte. Ein Gemälde des englischen Malers Richard Henry Nibbs datierte Colmar Schulte-Goltz in die 1840er/50er-Jahren. Leider war die Leinwand defekt und stark restaurationsbedürftig. Der Wunschpreis lag bei 1.000 Euro, Schulte-Goltz schätzte 1.200 bis 1.500 Euro. Cizek zahlte letztlich nicht mehr als 600 Euro.