Mord aus Eifersucht: Freund bekommt lebenslange Haftstrafe

Der 20-jährige Elliot Turner aus dem englischen Bournemouth ist des Mordes an seiner 17-jährigen Freundin Emily Longley schuldig gesprochen worden. Rasend vor Eifersucht hatte der Sohn eines Juweliers im vergangenen Jahr das angehende Model aus Neuseeland erdrosselt. Auch seine Eltern müssen vermutlich wegen Behinderung der Justiz ins Gefängnis.

Den Mord an der 17 Jahre alten Emily Longley beging Elliot Turner nach Informationen der „Huffington Post“ in seinem eigenen Bett. Dem Verbrechen in der Nacht vom 6. auf den 7. Mai 2011 war ein Streit vorausgegangen, bei dem das Mädchen versucht hatte, ihren Freund aus seinem Haus im südwestenglischen Bournemouth auszusperren. Doch Turner überwältigte sie an der Tür – Longleys Todesurteil. Laut Staatsanwaltschaft hat der 20-Jährige seine Freundin aufs Bett geworfen, ihr ein Kissen ins Gesicht gedrückt und sie anschließend im „Schwitzkasten“ erwürgt.

Schon frühzeitig hatte die Polizei Turner, den sie am Tatort mit gepackten Koffern und Reisepass antrafen, des Mordes verdächtigt. Allerdings habe der Mann darauf beharrt, dass das Mädchen ihn wiederholt angegriffen und er sich lediglich verteidigt habe. Nachdem er sie aufs Bett geworfen habe, sei er ins Badezimmer gegangen, erklärte Turner im Zeugenstand der „Huffington Post“ zufolge. Anschließend habe er sich neben sie schlafen gelegt. Als er wieder aufwachte, sei Longley tot gewesen.

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Die Zweifel an der Geschichte blieben, doch für den Mordverdacht hatte die Polizei zunächst keine schlüssigen Beweise. Der Mann hatte jedoch schon öfter seiner Freundin gedroht, mit der er erst fünf Monate zusammen war. Immer wieder verdächtigte er sie, ihn zu betrügen und machte ihr Vorhaltungen wegen ihrer angeblich zu freizügigen Kleidung. Dabei hatte Turner während ihrer Beziehung selbst mit drei anderen Frauen geschlafen.

Regelmäßig soll es zu handfesten Beziehungsstreits gekommen sein. Als Longley, die in England studierte, ihre Eltern und Freunde in Neuseeland besuchte, war Turner außer sich angesichts diverser Fotos, die er von ihr auf Facebook sah. Longley war darauf mit ihrem Ex-Freund und verschiedenen Männern zu sehen. Zurück in England wollte die 17-Jährige die Beziehung beenden. Nach einem erneuten Streit schlief sie mit Turners bestem Freund.

Kurz vor ihrem Tod soll sich Turner Zugriff auf Longleys Handy und Facebook-Konten verschafft und so erfahren haben, dass sie vorgehabt habe, sich mit anderen Männern zu verabreden. Daraufhin soll Turner mit einem Freund names Tom Mordpläne diskutiert und diverse Würgegriffe ausprobiert haben. Als Turner ihn allerdings bat, Emily mit einem Hammer umzubringen, habe er ihm gesagt, er solle sich zum Teufel scheren, erklärte der Freund vor Gericht.

Kurz zuvor noch hatte Emily Longley nach einem erneuten Streit mit Turner in einer Kurzmitteilung geschrieben: „Mich mit einem Hammer schlagen? Mach, was immer du willst, mit mir – ich werde niemals zu dir zurückkommen. Ich hasse dich wirklich“, zitiert die „Huffington Post“ aus der SMS. Wenig später war die 17-Jährige tot.

Um zu ermitteln, was wirklich in jener Nacht geschah, verwanzten Kriminalbeamte das Haus des reichen Sohns eines Juweliers. Dabei fanden sie nicht nur heraus, dass Elliot Turner seine Freundin vorsätzlich ermordet hatte, sondern auch, dass er bei der Vertuschung des Verbrechens von seinen Eltern unterstützt wurde. Sie sollen ein schriftliches Geständnis ihres Sohnes vernichtet haben. Auf den Aufnahmen ist außerdem zu hören, wie Turner im Gespräch zu seinen Eltern sagt: „Ich bin einfach ausgerastet. Ich bin komplett durchgedreht... Ich habe einfach die Kontrolle verloren. Ich habe sie so hart es geht angepackt.“ Bei der Durchsuchung von Turners Computern fand die Polizei zudem Suchanfragen zu dem Thema ‚Tod durch Strangulieren‘.

Turner wurde nun zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Nach Angaben des Winchester Crown Courts muss er somit für mindestens 16 Jahre hinter Gitter, schreibt die „BBC“. Auch Turners Eltern müssen wegen Behinderung der Justiz bei ihren Ermittlungen mit einer Gefängnisstrafe rechnen, wurden aber bis zur Urteilsverkündigung auf Kaution freigelassen.