Neue Forelle bedroht die jungen Hirsche

Ein Umbruch bei Forellen im amerikanischen Yellowstone-See bedroht den Nachwuchs von Hirschen. Das berichten US-Biologen in den "Proceedings B" der britischen Royal Society.

Schuld ist ein indirekter Effekt: Nach dem Wegfall einer ihrer Haupt-Nahrungsquellen konzentrieren sich Grizzlybären verstärkt auf junge Hirsche. 

Die im Yellowstone-See heimische Cutthroat-Forelle (Oncorrhynchus clarkii) sei bis Ende der 1980er Jahre ein wichtiger Fett- und Energielieferant für die Bären gewesen, schreibt ein Team um Arthur Middleton von der Universität von Wyoming in Laramie (USA).

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Seitdem wurde diese nach Angaben der Forscher jedoch zunehmend von der eingewanderten amerikanischen Seeforelle (Salvelinus namaycush) verdrängt, die auch die Jungen ihrer Konkurrenten frisst. In vielen Zuläuferbächen des Sees, in die die Cutthroat-Forelle früher zum Laichen aufstieg, ist ihre Zahl demnach inzwischen bis auf ein Zehntel gefallen. Die Seeforelle wandert dagegen nicht in die Bäche, sondern legt ihre Eier am Seegrund ab. In der Folge haben die Grizzly-Bären ihre Ernährung umgestellt.

(dpa)

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