Philippinische Islamisten lassen Australier frei

Lehrer war über ein Jahr in Gewalt der Extremisten

Philippinische Islamisten haben nach über einem Jahr der Geiselhaft einen entführten Australier freigelassen. Warren Rodwell sei in Freiheit und befinde sich in der Obhut der Polizei in der Stadt Pagadian, sagte der für die Region im Süden der Philippinen zuständige Militärkommandeur, Generalleutnant Rainier Cruz, der Nachrichtenagentur AFP.

Ein Foto und ein kurzes Video eines bei der Freilassung anwesenden Journalisten zeigen den etwa 50-jährigen Australier zwischen zwei Polizisten sitzend. Er lächelt, wirkt aber erschöpft.

Rodwell lebte bis zur Entführung etwa 100 Kilometer von Pagadian entfernt mit seiner philippinischen Frau. Er arbeitet als Lehrer.

Zu der Entführung im Dezember 2011 bekannte sich die Terrorgruppe Abu Sayyaf. Sie veröffentlichte in den 15 Monaten der Geiselhaft vier Videos des Entführten. In einem nannte Rodwell ein Lösegeld von zwei Millionen Dollar (heute 1,5 Millionen Euro) als Forderung der Entführer.

Die zu Beginn der 1990er Jahre gegründete Abu Sayyaf wird für zahlreiche schwere Attentate, darunter einen Anschlag auf eine Fähre mit 116 Toten im Februar 2004, verantwortlich gemacht. Die Gruppe mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida steht zudem hinter zahlreichen Entführungen von Ausländern, Christen und Geschäftsleuten, bei denen sie jeweils Lösegelder forderte.