Doppelter Staffel-Coup der Männer

Doppelter Staffel-Coup der Männer
Doppelter Staffel-Coup der Männer

Die deutschen Männer-Staffeln haben bei der Leichtathletik-EM in Rom überraschend gleich zwei Bronzemedaillen gewonnen.

Über 4x400 m mussten sich Manuel Sanders (Dortmund), Jean Paul Bredau (Potsdam), Marc Koch und Emil Agyekum (beide Berlin) in 3:00,82 Minuten lediglich Sieger Belgien (2:59,84) und haarscharf Gastgeber Italien (3:00,81) geschlagen geben.

Jubel gab es auch bei den 4x100-m-Sprintern: Kevin Kranz (Wetzlar), Owen Ansah (Hamburg), Deniz Almas (Wolfsburg) und Lucas Ansah-Peprah (Hamburg) wurden nach 38,52 Sekunden nur von den Europameistern aus Italien um Olympiasieger Marcell Jacobs (37,82) und den Niederländern (38,46) getoppt.

4x400-m-Staffel beendet lange Durststrecke

„Ich habe nur versucht, das Ding nach vorne zu bringen. Das war richtig geil“, jubelte der überglückliche Koch nachher am SPORT1-Mikrofon. Der 30-Jährige lag auf der dritten Position noch hinter den Medaillenrängen, bevor er an Schlussläufer Agyekum übergab, der zu einem unnachahmlichen Spurt ansetzte: „Emil hat es dann am Ende richtig gerockt.“

Sanders sprach von puren Emotionen. „Wir haben alle erstmal nur geschrien, weil das einfach rausmusste. Alle haben wirklich daran geglaubt“, so der 26-Jährige. Es ist die erste Staffel-Medaille der Männer über diese Distanz seit 2012, auch damals gab es in Helsinki Bronze für das Quartett Jonas Plass, Kamghe Gaba, Eric Krüger und Thomas Schneider.

Niederlande: Gold in europäischer Rekordzeit

Bei den Frauen blieb das erhoffte Edelmetall aus, nicht nur für das 4x100-Meter-Quartett mit Gina Lückenkemper. Auch die 4x-400-Meter-Staffel der Frauen mit Skadi Schier, Alica Schmidt (beide Berlin), Luna Bulmahn (Wolfsburg) und Eileen Demes (Neu-Isenburg) verpasste als Achte des Finals klar das Podest.

„Wir haben heute noch einmal alles gegeben. Das war das, was noch drin war“, sagte Bulmahn am ZDF-Mikrofon. Gold sicherten sich bei den Frauen die Niederlande mit Superstar Femke Bol in europäischer Rekordzeit von 3:22,39 Minuten vor Irland (3:22,71) und Belgien (3:22,95).

Mit Blick auf alle deutschen Staffeln hatte DLV-Sportvorstand Jörg Bügner am Nachmittag von einem positiven Ergebnis gesprochen. Die Frauen hatten durch ihre Zeit im Vorlauf (3:25,90) einen großen Schritt in Richtung der Olympischen Sommerspiele in Paris geschafft. Es wäre die fünfte DLV-Staffel, die beim Saisonhighlight in Frankreich dabei ist.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)