Überraschungsbesuch von Blinken in der Ukraine: Weitet Russland den Krieg jetzt aus?
An diesem Dienstagmorgen ist US-Außenminister Antony Blinken überraschend in Kiew eingetroffen. Wegen Russlands Angriffskrieg kann in die Ukraine nur per Zug gereist werden. Antony Blinken erreichte die ukrainische Hauptstadt nach einer neunstündigen Bahnfahrt im Schlafwagen von der polnischen Grenze aus.
Am Montag war er in der südostpolnischen Stadt Rzeszów gelandet. Der Flughafen ist ein wichtiger logistischer Knotenpunkt für die Lieferung von Waffen und humanitärer Hilfe in das Nachbarland.
Die Ukraine benötigt seit Monaten dringend neue Waffenlieferungen aus den USA, die durch das lange Warten der Abstimmung im US-Kongress verzögert worden waren. Der jetzige Besuch des US-Außenministers kommt weniger als einen Monat, nachdem im Kongress ein neues Hilfspaket für die Ukraine in der Höhe von 60 Milliarden Dollar verabschiedet wurde.
Warnung vor Ausweitung des Krieges
Der ukrainische Präsident warnte, die Ukraine müsse alles tun, um eine Ausweitung der Front zu vermeiden. "Unsere Aufgabe ist klar: den Versuch Russlands zu vereiteln, den Krieg auszuweiten", sagte Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.
Am Montag waren russische Truppen bis zum Nordrand der Stadt Wowtschansk etwa 40 Kilometer nordöstlich von Charkiw vorgerückt. Tausende Menschen wurden aus der Grenzstadt in Sicherheit gebracht.
Unterdessen hat Russlands Präsident zu Beginn seiner fünften Amtszeit sein Kabinett ausgetauscht. Dass Putin einen Wirtschaftsexperten zum Verteidigungsminister ernannt hat, deutet darauf hin, dass Putin die Militärausgaben besser kontrollieren will.