Islamisches Festgebet erstmals live im deutschen TV

Bayerischer Rundfunk sendet aus Moschee in Oberbayern

Aus dieser Moschee im oberbayerischen Penzberg erfolgt die Liveübertragung (Bild: dpa)
Aus dieser Moschee im oberbayerischen Penzberg erfolgt die Liveübertragung (Bild: dpa)

Am Ende des Ramadan feiern Muslime das Fest des Fastenbrechens. 2015 wird diese religiöse Zeremonie erstmals im deutschen Fernsehen zu sehen sein.

Erstmals in der Geschichte des deutschen Fernsehens sendet der Bayerische Rundfunk (BR) in der Nacht zu Freitag live einen islamischen Gebetsgottesdienst. Nach einem Monat Fasten geht für Muslime auf der ganzen Welt der Ramadan zuende. Für deutsche Muslime ist Donnerstag der letzte Fastentag. Nach dieser Zeit der Entbehrungen, in der die weltweit etwa 1,6 Milliarden Gläubigen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang weder essen noch trinken oder rauchen durften, beginnt das dreitägige Fest Eid al-Fitr (Fest des Fastenbrechens). Traditionell werden Kinder dabei mit Süßigkeiten beschenkt - daher kommt auch die in der Türkei gebräuchliche Bezeichnung Zuckerfest (Seker Bayrami).

Der Gottesdienst soll am Freitagmorgen ab Sonnenaufgang (ab 04:55 Uhr) im Fernsehen zu sehen sein. Übertragen wird die von Imam Benjamin Idriz geleitete Zeremonie aus einer Moschee im oberbayerischen Penzberg. Das Festgebet wird in Deutsch abgehalten, anschließend werden Koranverse rezitiert und eine stille Andacht gehalten.

Christliche Feste werden seit Jahren im deutschen Fernsehen live übertragen. Etwa an Ostern, Weihnachten oder auch diverse Sonntagsgottesdienste. Dass nun auch erstmals ein islamisches Fest im deutschen TV übertragen werden soll, hat bei einigen Fernsehzuschauern und Politikern nicht nur Stirnrunzeln ausgelöst.

Als der Bayerische Rundfunk während seines Themenschwerpunkts zum Ramadan einen Halbmond als Logo einblendete, gab es zahlreiche Beschwerden. Auch in der CSU-Landtagsfraktion hält sich die Begeisterung in Grenzen. Bei einer Sitzung sollen einige Teilnehmer scharfe Kritik an dem Vorhaben des BR geübt haben. Eine Sprecherin des BR sagte daraufhin: "Der BR-Themenschwerpunkt Ramadan ist ein Zeichen der Anerkennung gegenüber diesen Mitbürgern und soll zugleich allen Zuschauern breites Wissen über den Ramadan vermitteln. Denn oft beherrschen Vorurteile das Denken über Religion und Kultur".

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