238 grausame Sekunden - Dänemarks Doppel-Pechvogel ätzt gegen den VAR: „Furchtbare Entscheidung“

Joachim Andersen verursacht gegen David Raum einen Handelfmeter.
Joachim Andersen verursacht gegen David Raum einen Handelfmeter.

Es waren 238 Sekunden, die Joachim Andersen so schnell wohl nicht vergessen wird. Erst wird dem Dänen sein Führungstreffer aberkannt, dann verursacht er auch noch einen Handelfmeter. Entsprechend frustriert zeigt sich der Innenverteidiger nach dem Spiel.

In der 48. Minute im EM-Achtelfinale zwischen Deutschland und Dänemark war Joachim Andersen der wohl glücklichste Mann auf dem Dortmunder Rasen. Nicht einmal vier Minuten später hatte sich die Gefühlswelt des Dänen dann um 180 Grad gedreht.

Dänen-Pechvogel gleich zwei Mal im Fokus des VAR

Was war passiert? Andersen hatte seine Mannschaft nach einer chaotischen Szene im deutschen Sechzehner mit einem Flachschuss in die linke untere Ecke vermeintlich in Führung gebracht. Eine lange Überprüfung des Videoschiedsrichters ergab aber: Sein Mitspieler Thomas Delaney stand eine Schuhspitze zu nah am Tor - Abseits, die dänische Führung dahin.

Dann kam die 51. Minute. David Raum eroberte den Ball im Gegenpressing, ging im dänischen Strafraum ins Dribbling, schlug eine scharfe Flanke von der linken Seite - doch die Hereingabe landete im Nirgendwo. Die Proteste von deutscher Seite hielten sich in Grenzen, trotzdem meldete sich erneut der Videoschiedsrichter. Das Urteil: Handspiel, Elfmeter für Deutschland.

Und wie es der Fußballgott an diesem Abend so wollte war wieder Andersen der Pechvogel. Der 28-Jährige musste hilflos mit ansehen, wie Kai Havertz den fälligen Strafstoß eiskalt in die rechte untere Ecke schob. 1:0 für Deutschland, der wichtige und womöglich entscheidende Schritt Richtung Viertelfinale.

Andersen kritisiert nach dem Spiel den Videoschiedsrichter

Nach dem Spiel zeigte sich Andersen entsprechend bedient. „Das ist für mich niemals ein Elfmeter“, blaffte der Verteidiger von Crystal Palace nach dem Spiel in das Mikrofon eines Reporters. „Jede Saison kommen die und machen die Regeln neu.“

Auch die Auslegung der Regel stößt bei dem Pechvogel auf wenig Gegenliebe. „Haben Sie in den letzten zwei Jahren mal die Premier League geschaut? Da gab es nicht einen Fall, in dem in dieser Situation ein Elfmeter gegeben worden wäre. Eine furchtbare Entscheidung.“

Dann setzte er noch eine Spitze hinterher. Auf Nachfrage des Reporters, ob er nach dem Spiel mit dem Schiedsrichter Michael Oliver gesprochen habe, antwortete Andersen sichtlich genervt: „Heutzutage darf man nicht mehr mit dem Schiri sprechen.“