"Wir sind die aggressivste Spezies auf dem Planeten": Andreas Kieling über eine wilde Welt

"Wir haben den Zugang zur Natur total verloren": Tierfilmer Andreas Kieling will mit seinem Engagement aufklären und wachrütteln. (Bild: ZDF / Frank Gutsche)
"Wir haben den Zugang zur Natur total verloren": Tierfilmer Andreas Kieling will mit seinem Engagement aufklären und wachrütteln. (Bild: ZDF / Frank Gutsche)

Um ein Haar hätte das Interview mit Andreas Kieling zu 30 Jahren "Kielings wilde Welt" nicht stattgefunden! Die Geschichte, die er beim Nachholtermin zu erzählen hat, ist dafür umso unglaublicher. Ein spannendes Gespräch mit einem Mann, der zu 100 Prozent für seinen Beruf brennt.

Es war kein einfacher Schnupfen, der dazu führte, dass Andreas Kieling den ursprünglich geplanten Interviewtermin absagen musste. Selbst eine Omikron-Infektion erscheint im Vergleich zu der Krankengeschichte des 63-Jährigen fast ein wenig harmlos: Der Mann wurde von einer sehr gefährlichen Giftschlange gebissen. Im Interview spricht er nun exklusiv über die Hintergründe. Keine Frage: Als Tierfilmer lebt man gefährlich! Seit drei Jahrzehnten reist der gebürtige Thüringer in die entlegendsten Winkel des Planeten, um Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu filmen. Eine Spezies hat es ihm dabei besonders angetan, erzählt er anlässlich der Jubiläumstrilogie "Kielings wilde Welt". ARTE zeigt die ersten zwei neuen Folgen, in denen Kieling von seiner Wahlheimat in der Eifel aus auf seine persönlichen Highlights zurückblickt, am Donnerstag, 6. April, um 20.15 Uhr. Die dritte Folge kommt am Freitag, 7. April, um 17.05 Uhr. Die ZDF-Wissensreihe "Terra X" zeigt die Jubiläumsfilme von "Kielings wilde Welt" ebenfalls, wenn auch in einer etwas anderen Reihenfolge: Los geht es hier am Karfreitag, 7. April, mit der Folge "Der Bärenmann" (19.15 Uhr). Es folgt "Nahe Verwandte" am Ostersonntag, 9. April, um 19.15 Uhr. Den Abschluss bildet "Graue Riesen" am Ostermontag, 10. April, um 19.15 Uhr.

teleschau: Herr Kieling, wie geht es Ihnen? Sind Sie wieder gesund?

Andreas Kieling: Nein, bin ich nicht. Ich bin von einer Schwarzen Mamba gebissen worden. Da wird man nicht so schnell wieder gesund.

teleschau: Wie ist das denn passiert?

Kieling: Ich komme gerade aus Namibia, wo wir ein Brunnenbohrprojekt für Wasser haben. Das hat mit Tierfilmen nicht so viel zu tun. Ich habe allerdings auch Wüstenelefanten gefilmt, weil das Kaokoveld das trockenste Gebiet Namibias ist. Da wohnte ich wie die Einheimischen in einer Wellblechhütte. Auf einmal begann mein Hund, in meinen Sachen zu wühlen. Ich sah dann einen Schlangenschwanz unter meinen Sachen verschwinden. Als ich die dann hochhob, sah ich: "Oh, Sch..ße! Eine Schwarze Mamba! Das gibt's ja nicht!"

teleschau: Was haben Sie dann getan?

Kieling: Ich habe die ganze Bude leergeräumt, das sind drei mal drei Meter. Dann hatte sie sich unter meinem Bett versteckt. Die Schwarze Mamba ist eine der giftigsten Schlangen Afrikas. Du willst nicht nachts mit ihr zusammen in einem Zimmer schlafen! Also versuchte ich, sie zu fangen, habe sie mit ein bisschen Insektenspray betäubt. Als ich sie dann hatte, wollte ich noch ein Selfie mit der Schlange machen, bevor ich sie weit weg trage. Schwarze Mambas heißen deshalb Schwarze Mambas, weil sie ein schwarzes Maul von innen haben. Ansonsten ist die Schlange grau. Deshalb habe ich mit einem Stöckchen seitlich die Lefzen hochgezogen, damit man den Giftzahn schön sieht. Naja, und bei der Aktion hat sie mich mit einem Giftzahn in den linken Zeigefinger gebissen.

teleschau: Wie ging es dann weiter?

Kieling: Normalerweise ist das Gift tödlich. Man lebt ungefähr noch zwei bis vier Stunden. Sie hatte aber nur ein bisschen Gift injiziert. Ich war gelähmt, die Atmung setzte fast komplett aus. Ich lag da zwischen Leben und Tod, und die Frau von meinem Guide machte feuchte Tücher und gelegentlich Mund-zu-Mund-Beatmung, weil ich drohte zu ersticken. Nach ein paar Tagen ging es mir besser, aber seitdem habe ich sehr starke Herz-Rhythmus-Störungen. Gestern war ich beim Kardiologen, der mir ein Herz-Kreislauf-stabilisierendes Präparat gegeben hat. In einer Woche fliege ich wieder runter.

Tierfilmer Andreas Kieling (auf der Frankfurter Buchmesse, 2013) weiß: Als Tierfilmer lebt man gefährlich! Manchmal ging es auch für ihn schon um Leben und Tod, wie er im Interview verrät. (Bild: 2013 Getty Images/Hannelore Foerster)
Tierfilmer Andreas Kieling (auf der Frankfurter Buchmesse, 2013) weiß: Als Tierfilmer lebt man gefährlich! Manchmal ging es auch für ihn schon um Leben und Tod, wie er im Interview verrät. (Bild: 2013 Getty Images/Hannelore Foerster)

"Der dritte Giftschlangenbiss in meinem Leben"

teleschau: War das die erste lebensbedrohliche Erfahrung mit Wildtieren?

Kieling: Nein. Das war der dritte Giftschlangenbiss in meinem Leben. Ich bin schon einmal von einer hochgiftigen Seeschlange gebissen worden. Da waren wir auf den Komodo-Inseln und filmten diese riesigen Komodowarane. Ein anderes Mal wollte ich meinen Hund retten, der im Berchtesgadener Land mit einer Kreuzotter spielte. Ich wollte nicht, dass er gebissen wird. Dann biss sie mich. Normalerweise legt man sich nach einem Giftschlangenbiss hin, bandagiert ganz eng die Gliedmaßen. Wir mussten damals noch von 1.600 auf 1.800 Meter aufsteigen, um zur nächsten Berghütte zu kommen. Ich war mit dem "Stern" unterwegs davon gibt es auch eine Titelgeschichte. Der Hüttenwirt brachte mich dann ganz schnell nach Berchtesgaden ins Krankenhaus. Da war ich schon so gut wie tot. Sie sagten dann: "Wir haben das Serum nicht da, wir müssen das mit dem Helikopter aus München holen lassen." Dann haben sie eigentlich nur noch lebenserhaltende Maßnahmen gemacht. Aber irgendwie erholte ich mich wieder.

teleschau: Lassen Sie solche Erfahrungen auch mal an Ihrem Beruf zweifeln?

Kieling: Nein, schauen Sie mal: Wie oft kommen Polizisten in schwierige Situationen oder Feuerwehrleute? Mein Beruf ist nicht gefährlicher als andere! Ich kann Tiere gut einschätzen. Wir haben in Deutschland jedes Jahr 3.000 Verkehrstote, wir haben 10.000 Selbstmorde, davon 80 Prozent Männer. Was glauben Sie, warum die sich alle umbringen? Weil sie mit dem Leben oder dem Stress nicht mehr klarkommen. Ich aber bin der gechillteste Mensch westlich des Rheins. Wenn ich das nicht wäre, dann würden mich die Tiere gar nicht in ihrer Nähe dulden, weil sie sagen würden: "Der Typ ist ja nicht auszuhalten."

Imposante Kulissen wie diese durfte der Tierfilmer Andreas Kieling in 30 Jahren schon oft mit der Kamera einfangen. (Bild: ARTE / Andreas Kieling)
Imposante Kulissen wie diese durfte der Tierfilmer Andreas Kieling in 30 Jahren schon oft mit der Kamera einfangen. (Bild: ARTE / Andreas Kieling)

"In der Regel lasse ich das Tier entscheiden"

teleschau: Wie meinen Sie das?

Kieling: Ich gucke mir die Tiere an. Man kann nicht mit jedem Tier kommunizieren oder Nähe finden. Es gibt welche, die lassen das nicht zu. In der Regel lasse ich das Tier entscheiden, wie weit es sich mir nähern will, statt selbst darauf zuzulaufen. Bevor die Aufnahmen, die Sie im Fernsehen sehen, zustandekommen, habe ich meistens schon zwei oder drei Wochen mit diesen Tieren verbracht. Tierfilmer, alle meine Kollegen - wir sind keine Suicidal Maniacs. Die meisten Tierfilmer kommen ums Leben, weil sie sich irgendwann mal eine Malaria tropica eingefangen haben oder weil sie irgendwo mit einem alten klapprigen Flugzeug zwischen A nach B abstürzen. Aber dass mal ein Tierfilmer von einem Tier getötet wurde, da müsste ich jetzt echt nachdenken. (überlegt) Ach, ja. Steve Irwin. Er war ein Showman: Dem hat ein Stachelrochen einen Stachel in den Herzmuskel gerammt, aber erst, nachdem Taucher den armen Rochen das dritte oder vierte Mal wieder in Position gezerrt haben. Amie Huguenard und Timothy Treadwell wurden von Grizzlys getötet. Die haben es aber auch auf die Spitze getrieben und zehn Jahre lang immer wieder Grenzen überschritten.

teleschau: Sie brennen offensichtlich total für Ihren Beruf. Wenn Sie auf die letzten 30 Jahre zurückblicken: Was war Ihr persönliches Highlight?

Kieling: Das kann ich Ihnen so nicht sagen. Ein Highlight war mit Sicherheit meine lange Zeit in Alaska, wo ich auch über mich selbst viel gelernt habe: Was ich wirklich will, was mich glücklich macht. Ich glaube daran, dass ich im Hier und Jetzt gute Taten vollbringen soll. Ich spende gerade ganz viel Geld. Ich bin dabei, drei Kinder in Afrika zu adoptieren, weil ich der Gesellschaft etwas zurückgeben will. Deshalb bohren wir auch den Brunnen in Namibia, um an fossiles Wasser zu kommen. Das kostet ein Schweinegeld, das ich teils aus meinem Firmenkapital, teils aus Spenden aufbringe.

Ausreichend Wasser ist auch für Wüstenelefanten lebensnotwendig. (Bild: ARTE / Andreas Kieling)
Ausreichend Wasser ist auch für Wüstenelefanten lebensnotwendig. (Bild: ARTE / Andreas Kieling)

"Wir riechen nicht gut"

teleschau: Sie sprachen von Ihrer Zeit in Alaska. Was war daran so besonders?

Kieling: Ich war mit den Grizzlys alleine in der Tundra. Ein Jahr später kam ich dann wieder, und die Tiere erkannten mich an der Sprache und am Geruch wieder. Das geht zack! So wie wir beide uns erkennen würden, wenn wir uns gut kennen würden und uns auf der Straße treffen. Bei Bären geht das in einer halben Sekunde, wenn die Windrichtung stimmt. Das sind sehr, sehr berührende Momente, wenn man einem riesigen Kodiakbären oder einem Küstenbraunbären gegenübersteht, und der ist völlig entspannt.

teleschau: Warum sind diese Tiere so entspannt?

Kieling: Weil die Beutegreifer - so nenne ich sie, ich nenne sie nicht Raubtiere - uns als andere Beutegreifer sehen. Für einen Bären bin ich so etwas wie eine Hyäne oder ein Luchs. Wir haben eine sehr aggressive Motorik, wir riechen nicht gut. Beutegreifer gehen sich generell aus dem Weg, es sei denn man beansprucht denselben Kadaver. Dieser Konfrontation kann ich aus dem Weg gehen.

Im Lake-Clark-Nationalpark in Alaska sucht eine Bärenmutter mit ihren Jungen bei Andreas Kieling und seinem Team Schutz.  (Bild: ARTE / Andreas Kieling)
Im Lake-Clark-Nationalpark in Alaska sucht eine Bärenmutter mit ihren Jungen bei Andreas Kieling und seinem Team Schutz. (Bild: ARTE / Andreas Kieling)

"Haben permanent ein schlechtes Gewissen"

teleschau: Nach Alaska wurden Sie vor vielen Jahren auch von Ihrem damals neunjährigen Sohn begleitet, was damals auch kritisiert wurde. Würden Sie heute wieder so entscheiden?

Kieling: Ja jederzeit! Er ist danach auch zig-mal mitgekommen nach Alaska. Bei der großen Yukon-River-Trilogie war er elf, da ist er beim Versuch, ins Kanu einzusteigen, ins Eis eingebrochen. Innerhalb von 15 Sekunden war seine Kleidung bretthart gefroren. Da ging es um Leben und Tod. Aber das Zusammenleben mit Grizzlys ist an sich gar kein Problem. In der Evolutionsgeschichte des Menschen gab es ganz andere Probleme: Klimaveränderung, Nahrungsknappheit, nicht der Bär, der Wolf oder der Säbelzahntiger.

teleschau: Aber ungefährlich sind Raubtiere doch auch nicht...

Kieling: Wenn ein Löwe vollgefressen ist, dann kannst du fünf Meter an ihm vorbeigehen, und er guckt vielleicht mal kurz hoch, ehe er weiterpennt, weil er das ganze Fleisch verdauen muss. Unsere westliche Zivilisation bestimmt, was gut und böse ist: Der Wolf ist böse und der Bär ist gut, weil er putzig aussieht. Andererseits haben wir das Schicksal von Bruno gesehen: Zur Fußball-WM durfte er noch überleben, danach wurde er abgeknallt. Das ist unsere Moral, und das ist unsere Einstellung zu Tieren: Wir bestimmen, wer leben und wer sterben darf. Tiere sehen das ganz anders. Und weil wir so viele Tiere töten, haben wir permanent ein schlechtes Gewissen und glauben, weil wir Tiere töten, dass sie uns auch töten. Tatsächlich gibt es aber nur ein Tier, das die Bereitschaft zeigt, uns zu töten. Da kommen Sie nie drauf, wer das ist!

teleschau: Wer?

Kieling: Das ist der Elefant! Wenn eine Elefantenkuh sauer ist, dann trampelt die Sie ohne mit der Wimper zu zucken tot. Das will keiner hören, weil Elefanten ja so tolle Tiere sind, die im Zoo Männchen machen.

Schimpansen sind unsere nächsten Verwandten, aber auch besonders streitlustige Primaten.  (Bild: ARTE / Andreas Kieling)
Schimpansen sind unsere nächsten Verwandten, aber auch besonders streitlustige Primaten. (Bild: ARTE / Andreas Kieling)

"Wir haben den Zugang zur Natur total verloren!"

teleschau: Man könnte also sagen, wir haben den Zugang zur Natur ein bisschen verloren.

Kieling: Ein bisschen? Wir haben den Zugang zur Natur total verloren! Dafür sind meine Kollegen und ich da. Aber in dem Moment, in dem wir kritisch werden, zappen die Leute auf den nächsten Channel. Ein paar bleiben dran und sagen: "Eigentlich hat er recht, aber ich will den Mist nicht mehr hören! Denn ich habe denselben Mist in meinem Leben! Wenn ich einen Tierfilm sehe, dann will ich Harmonie sehen und Schönheit und Gerechtigkeit." Natürlich ist die Natur schön, und mir stehen regelmäßig die Tränen in den Augen, wenn ich denke: Mein Gott, ist das schön, dass ich Löwen, Elefanten oder Grizzlys so nah sein darf! Ich sehe das als Privileg. Aber die Natur ist nicht schön oder gerecht. Die Natur ist Evolution: Die Stärksten überleben. Aber momentan überleben nicht mal die Stärksten, weil wir bestimmen, wer leben darf und wer sterben muss.

teleschau: Was ist das größte Problem?

Kieling: Der Verlust von Lebensraum! Ich bekomme gerade die Haare gewaschen und damit es nachher schön glänzt, ist in dem Shampoo Palmöl drin, für das die Tieflandregenwälder in Sumatra abgehackt werden. Die Orang-Utans bleiben dafür und für den Biosprit komplett auf der Strecke. Palmölplantagen sind das lukrativste Geschäft in der ganzen Landwirtschaft. Wir sind die aggressivste Spezies auf dem Planeten. Mit Covid haben wir eine Quittung bekommen, die schon lange überfällig war.

Die Größe der Nase ist für männliche Nasenaffen besonders wichtig: Sie bestimmt die Rangordnung.  (Bild: ARTE / Andreas Kieling)
Die Größe der Nase ist für männliche Nasenaffen besonders wichtig: Sie bestimmt die Rangordnung. (Bild: ARTE / Andreas Kieling)

"Wir gehen sehend in unseren Untergang"

teleschau: Sie erwähnten den Klimawandel. Merken Sie die Auswirkungen auch in Ihrer Branche?

Kieling: Die Welt war immer im Klimawandel. Das Klima ist nie stabil. Das Problem, das wir im Moment haben, ist, dass die Klimaveränderung zu schnell geht. Auch durch uns Menschen. Wir Menschen können uns an die neuen Bedingungen anpassen. Generalistische Tiere wie Wölfe oder Schweine können das auch. Aber die hoch spezialisierten Arten fliegen jetzt raus. Da, wo ich jetzt diesen Brunnen bohre, hat es seit sieben Jahren nicht geregnet. Wissen Sie, was das für die Tiere und für uns Menschen bedeutet? Da ist kein Wasser mehr! Die Menschen fangen an, dieses Salzlaugenwasser zu trinken. Dadurch steigt der osmotische Druck im Gehirn. Kinder sind daran gestorben. Deshalb bauen wir den Brunnen.

teleschau: Haben Sie überhaupt noch Hoffnung, dass wir Menschen irgendwann die Kurve kriegen?

Kieling: Nö. Es ist vorbei. Wir gehen sehend in unseren Untergang. Aber keine Sorge: So schnell werden wir nicht aussterben. Wir sind evolutionär gesehen eine relativ junge Spezies.

Ein besonderer Moment aus dem Jahr 2003, über den Andreas Kieling in "Kielings wilde Welt" spricht: Das Beobachten von Grizzlybären mit seinem damals neunjährigen Sohn. (Bild: ZDF/Schoeller-Werk Hellenthal/ Andreas Kieling Viking Film)
Ein besonderer Moment aus dem Jahr 2003, über den Andreas Kieling in "Kielings wilde Welt" spricht: Das Beobachten von Grizzlybären mit seinem damals neunjährigen Sohn. (Bild: ZDF/Schoeller-Werk Hellenthal/ Andreas Kieling Viking Film)

"Es gibt zwei Orte, an denen ich noch nicht war"

teleschau: In 30 Jahren Tierfilm haben Sie viel erlebt. Gibt es einen Ort, den Sie unbedingt noch bereisen wollen?

Kieling: Es gibt zwei Orte, an denen ich noch nicht war: Ich war noch nicht auf den Galapagos-Inseln, und ich war noch nie auf Mallorca. Mallorca mache ich, wenn ich 80 bin. Und die Galapagos-Inseln mache ich erst mal privat.

teleschau: Und welche Wünsche und Ziele haben Sie noch?

Kieling: Ich wünsche mir, dass ich meinen Beruf noch mindestens 15 Jahre lang ausüben kann, und dass ich nicht noch mal von hochgiftigen Skorpionen oder Schlangen gebissen werde. In 20 Jahren lasse ich mich dann von einer Schwarzen Mamba beißen, weil das ein sehr angenehmer Tod ist: Man dämmert langsam weg, bekommt nichts mehr mit. Es ist im Prinzip wie eine Sedierung, die man bei einer OP hat.