Nach Ansage des Ex-Viessmann-Chef - Im Wärmepumpen-Zoff legt FDP-Mann nach: „Bin verärgert über Teile der Industrie"

Bei Viessmann, wo vor anderthalb Jahren der Wärmepumpen-Bereich spektakulär verkauft wurde, herrscht jetzt Kurzarbeit.<span class="copyright">IMAGO/MiS</span>
Bei Viessmann, wo vor anderthalb Jahren der Wärmepumpen-Bereich spektakulär verkauft wurde, herrscht jetzt Kurzarbeit.IMAGO/MiS

Deutschland erlebt die Wärmepumpen-Pleite und der frühere Chef des Heizungsbauers Viessmann rechnet mit Politik und „Populismus“ ab. Jetzt kontert ein FDP-Energiepolitiker und kritisiert die deutschen Wärmepumpen-Hersteller scharf.

Die Wärmewende will einfach nicht gelingen. Nachdem große Wärmepumpen-Hersteller wie Vaillant und Stiebel Eltron aufgrund des geringen Geräte-Absatzes bereits Stellen abgebaut hatten, kündigte der Hersteller Viessmann nun Kurzarbeit an.

Der Ex-Chef Max Viessmann zeigt sich fassungslos . Der „Wirtschaftswoche“ sagte er dazu vor wenigen Wochen: „Was rund um die Wärmepumpe passiert ist, ist an Dramatik nicht zu überbieten. Eine Technologie, die nachweislich effizienter ist und Vorteile hat, wurde kaputt geredet. Was an Mythen verbreitet wurde, an Polarisierung und Populismus stattgefunden hat, hat mich fassungslos gemacht.“

FDP-Mann kontert: „Ich bin verärgert über Teile der Wärmepumpen-Industrie"

Der FDP-Energiepolitiker Konrad Stockmeier kritisiert nun die deutschen Wärmepumpen-Hersteller. „Ich bin verärgert über Teile der Wärmepumpen-Industrie, die sich nun darüber beklagen, dass nicht alles so vorangeht, wie sie es sich vorgestellt haben“, sagte Stockmeier dem FOCUS.

Immer wieder nehme die Branche Bezug auf Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), der im vergangenen Jahr mehrfach das Ziel ausgegeben hatte, ab 2024 jährlich 500.000 Wärmepumpen zu installieren. „Diese Zahl war aber nie Beschlusslage der Koalition.“

Tatsächlich erwartet der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) für das Jahr 2024 weniger als 200.000 eingebaute Geräte. Große Hersteller wie Vaillant und Stiebel Eltron, die sich auf einen Boom eingestellt hatten, mussten aufgrund des geringen Absatzes bereits Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken und kritisieren dafür die Bundesregierung.

„Die Leute wurden im letzten Jahr massiv verunsichert“

„Die Heizungsindustrie hat milliardenschwere Investitionen getätigt, um das politische Ziel von 500.000 installierten Wärmepumpen ab 2024 zu stützen. Aber die Leute wurden im letzten Jahr massiv verunsichert und halten sich nun mit Investitionen zurück“, sagte Frederic Leers vom BDH dem FOCUS.

FDP-Mann Stockmeier hingegen meint: „Wenn man Investitionsentscheidungen auf der Basis von einer einzelnen Äußerung trifft, steht man in der eigenen Verantwortung.“