Aprilaussichten: Eisige Polarluft flutet Deutschland

Der Höhepunkt kommt erst noch

Der Kälteeinbruch im April hält erst einmal weiter an (Symbolbild: Getty Images)
Der Kälteeinbruch im April hält erst einmal weiter an (Symbolbild: Getty Images)

Der April hat sein Gesicht komplett einmal gewandelt. In der ersten Monatshälfte war das Wetter deutlich zu warm, nun kommt eine deutlich kältere zweite Monatshälfte. Immer wieder gibt es Schauer, Graupelgewitter, in Lagen ab 500 Meter auch Schneeregen oder Schnee. Das Aprilwetter hat Deutschland fest im Griff, und das wohl bis Monatsende! Selbst Anfang Mai wird es mit Frühlingswärmer knapp werden. Aktuell sind es nach einem Kaltstart in den Wonnemonat aus. Das kann ja was werden!

Im Wettervideo: Die arktische Kältepeitsche trifft auf Deutschland

Für Natur und Landwirtschaft ist der Kälteschock kritisch

"Kälteschock im April. Doch eigentlich wäre es gar kein so große Schock, wenn wir eine erste Aprilhälfte gehabt hätten, die normal ausgefallen wäre", meint Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met gegenüber dem Wetterportal wetter.net. "Die ersten 15 Tage des Monats waren viel zu warm. Wir wurden extrem verwöhnt. Es gab in einigen Regionen mehr als 5 Sommertage, dazu einen Hitzetag. Daher empfinden wir diesen Temperaturrückgang auch als so heftig. Sonst wäre das alles weitaus weniger dramatisch."

Für die Natur und die Landwirtschaft könnte das der Super-GAU werden. Die Pflanzen blühen schon, alles ist aus dem Winterschlaf erwacht. Sollte sich der Frost nun noch verstärken, dann kommt es zu schweren Frostschäden und genau das deutet sich an. Sonntag- und Montagmorgen müssen wir fast landesweit mit Luftfrost rechnen. Zudem gibt es überall Bodenfrost. Die kalten Luftmassen wollen nicht weichen. "Wir hängen recht konstant in dieser Kältedelle drin. Immer wieder strömen in den nächsten 10 bis 14 Tagen die kalten Luftmassen nach Deutschland. Das ist eine festgefahrene Wetterlage", so Jung.

Allerdings kann das im Umkehrschluss auch bedeuten, dass sich bei einem Wetterumschwung rasch wieder das andere Extrem durchsetzen und es wochenlang ungewöhnlich warm werden wird. Der Klimawandel sorgt dafür, dass sich diese Wetterextreme immer weiter verstärke. Die Wettermodelle rechnen im Sommer erneut mit Hitzespitzen um 35 bis 40 Grad, regional auch bis zu 42 Grad. Mittendrin aber auch immer wieder starke Niederschläge mit einem großen Unwetterpotenzial. "Dieser Sommer könnte recht spannend werden“, sagt Jung.

So geht es beim Wetter in den kommenden Tagen weiter

Donnerstag: 6 bis 12 Grad, Aprilwetter, windig

Freitag: 7 bis 11 Grad, Aprilwetter, Regenschauer, etwas Sonnenschein, viel Wind

Samstag: 5 bis 12 Grad, durchwachsen, immer wieder Schauer

Sonntag: 7 bis 11 Grad, nach kalter Nacht Schauerwetter, etwas Sonnenschein

Montag: 4 bis 12 Grad, weiterhin recht frisch, Schauerwetter

Dienstag: 5 bis 9 Grad, etwas mehr Sonnenschein, aber recht kalt

Mittwoch: 7 bis 11 Grad, weiterhin viele Wolken und Schauer

Wetteraussichten: Auch der Mai startet wohl kühl

"Vom Grillwetter direkt zu den Winterreifen. So schnell kann es gehen“, erklärt Wetterexperte Jung. Das mag dem ein oder anderen etwas gruslig vorkommen. Aber im April liegen sich kalte und warme Luftmassen sehr nah gegenüber. Mal macht die eine Luftmasse das Rennen, mal die andere.

Es sieht allerdings aktuell so aus, als würden wir 20 Grad und mehr im restlichen April nicht mehr bekommen. 25 Grad schon gar nicht. Auch der Mai-Start sieht recht verhalten und eher kühl aus.

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