Behörden: Mehr als 2000 Menschen durch Erdrutsch in Papua-Neuguinea verschüttet

Bei dem verheerenden Erdrutsch in Papua-Neuguinea sind laut örtlichen Behörden mehr als 2000 Menschen verschüttet worden. Das Dorf Mulitaka am Hang des Berges Mungalo wurde fast vollständig ausgelöscht. (Mohamud Omer)
Bei dem verheerenden Erdrutsch in Papua-Neuguinea sind laut örtlichen Behörden mehr als 2000 Menschen verschüttet worden. Das Dorf Mulitaka am Hang des Berges Mungalo wurde fast vollständig ausgelöscht. (Mohamud Omer)

Bei dem verheerenden Erdrutsch in Papua-Neuguinea sind laut örtlichen Behörden mehr als 2000 Menschen verschüttet worden. Das Dorf Mulitaka am Hang des Berges Mungalo wurde fast vollständig ausgelöscht. Stammeskämpfe in der Region behindern den Zugang für Hilfsgüter und schweres Bergungsgerät, Bewohner umliegender Dörfer gruben am Montag weiter mit Schaufeln und Holzlatten nach den Verschütteten. Die Regierung des Pazifikstaates bat um internationale Hilfe.

"Der Erdrutsch hat mehr als 2000 Menschen lebendig begraben und große Zerstörung angerichtet", erklärte der nationale Katastrophenschutz am Montag in einem Schreiben an die UN-Vertretung in der Hauptstadt Port Moresby, welches der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Die Lage sei weiter hochgefährlich, da sich der Erdrutsch stetig weiter verschiebe. Dies stelle eine ständige Gefahr für die Rettungsteams und die Überlebenden dar.

Das Ausmaß der Katastrophe erfordere ein sofortiges und koordiniertes Handeln, erklärte der Katastrophenschutz. Die UNO lud für Dienstag zu einer Hilfskonferenz per Videoschaltung ein, wie die französische Botschaft in Port Moresby erklärte. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erklärte, Deutschland stehe mit seinen Partnern in Kontakt und schaue, "wo wir helfen können". Die Weltgesundheitsorganisation WHO und China boten ihre Hilfe an.

Das Unglück hatte sich am frühen Freitagmorgen in einem entlegenen Gebiet des Inselstaats ereignet. Zahllose Häuser und die darin schlafenden Bewohner wurden von Erdmassen begraben.

Der Erdrutsch begrub eine Fläche von der Größe von vier Fußballfeldern unter einem Gemisch von riesigen Felsbrocken, entwurzelten Bäumen und meterdicken Erdmassen. Rettungsteams und Bewohner umliegender Dörfer suchen mit einfachsten Hilfsmitteln nach Opfern. Bis Samstagabend konnten erst fünf Leichen geborgen werden.

Schwere Maschinen, Bagger und Hilfsgüter sollten eigentlich am Sonntagabend am Unglücksort in der Provinz Enga eintreffen. Ihr Transport wurde jedoch durch Kämpfe rivalisierender Stämme entlang der einzigen Zufahrtsstraße in die Region verzögert.

Eine genaue Schätzung der Opferzahl ist schwierig, weil in den vergangenen Jahren zahlreiche Menschen aus der Umgebung vor Stammesgewalt in das jetzt verschüttete Dorf Mulitaka geflohen waren. "Niemand ist davongekommen", berichtete der Lehrer Jacob Sowai aus einem Nachbardorf. "Wir wissen nicht, wer alles umgekommen ist, weil alle Aufzeichnungen verschüttet sind."

Papua-Neuguinea liegt im südwestlichen Pazifik und hat eines der feuchtesten Klimas der Welt. Wissenschaftlern zufolge kann der Klimawandel zu Veränderungen in der Regenintensität führen und damit das Risiko von Erdrutschen erhöhen.

gt/yb