Belgien driftet weiter nach rechts: Liberaler Wahlverlierer de Croo tritt ab
In Belgien hat König Philippe den Rücktritt der Regierung des liberalen Ministerpräsidenten Alexander de Croo angenommen. Bei der gleichzeitig mit der Europawahl stattfindenden Parlamentswahl hatte de Croos Partei mit nur 7 Prozent eine krachende Niederlage erlitten.
Flämische Separatisten feiern Wahlsieg
Wahlsieger mit fast 20 Prozent der Stimmen ist die separatistische Neue Flämische Allianz (NVA) von Bart de Wever, die für eine Abspaltung Flanderns von Belgien eintritt und sich in den vergangenen Jahren immer weiter nach rechts bewegt hat. Die Neue Flämische Allianz ist im EU-Parlament in der EKR-Fraktion zusammen mit Giorgia Melonis Regierungspartei "Fratelli d'Italia".
Rechtsextremer Vlaams Belang ist zweitstärkste politische Kraft
Zweitstärkste politische Kraft in Belgien mit 17,5 Prozent ist der rechtsextreme Vlaams Belang. Ob die beiden rechten Parteien eine Koalition bilden werden, bleibt abzuwarten.
Der scheidende Regierungschef und Wahlverlierer versuchte, Zuversicht zu verbreiten.
Der sichtlich angeschlagene Alexander De Croo erklärte: „Gute Freunde, wir Liberalen sind kämpferisch und widerstandsfähig und ich bin überzeugt, dass wir wieder antreten werden. Ich habe in den letzten Wochen unglaublich viele junge Talente gesehen, und ich bin in dieser Hinsicht sehr hoffnungsvoll. Wir, liebe Freunde, werden wieder aufstehen. Wir, liebe Freunde, wir werden wiederkommen. Ich danke euch."
In den sozialen Netzwerken machen sich zahlreiche Rechtsextreme und Trump-Fans über die Tränen von Alexander de Croo lustig.
Koalitionsverhandlungen sind in Belgien traditionell langwierig
Traditionell haben die Parteien in Belgien Mühe, eine Regierung auf die Beine zu stellen und die Koalitionsverhandlungen haben schon in der Vergangenheit oft sehr lange gedauert.