Bericht: EU plant Zölle auf Getreide aus Russland und Belarus
Die Europäische Union wird offenbar Zölle auf Getreide aus Russland und Belarus erheben. Einem Bericht der Financial Times zufolge soll die Abgabe 95 Euro pro Tonne betragen, in den kommenden Tagen sollen weitere Informationen bekanntgegeben werden.
Mit den Abgaben sollen Landwirte sowie einige Mitgliedsländer der EU beschwichtigt werden. Seit mehreren Wochen protestieren Bauern in ganz Europa gegen die Green-Deal-Pläne Brüssels und damit verbundenen Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels.
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Moskau will eigene Schlussfolgerungen ziehen
Der Zoll soll demnach für Getreide gelten, das für EU-Länder bestimmt ist. Davon ausgenommen ist Getreide, das die Staatengemeinschaft passiert und für andere Länder bestimmt ist.
Aus Moskau hieß es, dass man analysieren wolle, in welchem Ausmaß und in welchem Zeitrahmen die angekündigte Maßnahme umgesetzt werde. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte, dass man anschließend seine Schlussfolgerungen ziehen werde.
Prag will generelles Einfuhrverbot
Nach Angaben der EU-Kommission beliefen sich die Einfuhren von Getreide und Ölsaaten aus Russland in die EU, im Zeitraum 2023/2024 bis Ende Februar auf insgesamt 1,8 Millionen Tonnen. Dem gegenüber stehen 19,1 Millionen Tonnen aus der Ukraine.
Der tschechische Landwirtschaftsminister Marek Výborný kündigte an, man wolle Brüssel ein generelles Einfuhrverbot für russisches und belarusisches Getreide in die EU vorschlagen.