Biden: Wahlkampf-Gala mit Hollywood-Stars statt Ukraine-Konferenz in der Schweiz

Statt zur Ukraine-Konferenz in der Schweiz ist US-Präsident Joe Biden nach dem G7-Gipfel in Italien nach Kalifornien gejettet, um bei einem Dinner mit Hollywoodstars seine Wahlkampfkasse zu füllen. (Mandel NGAN)
Statt zur Ukraine-Konferenz in der Schweiz ist US-Präsident Joe Biden nach dem G7-Gipfel in Italien nach Kalifornien gejettet, um bei einem Dinner mit Hollywoodstars seine Wahlkampfkasse zu füllen. (Mandel NGAN)

Statt zur Ukraine-Konferenz in der Schweiz ist US-Präsident Joe Biden nach dem G7-Gipfel in Italien nach Kalifornien gejettet, um bei einem Dinner mit Hollywood-Stars seine Wahlkampfkasse zu füllen. Die Veranstaltung am Samstagabend in Los Angeles habe bereits 28 Millionen Dollar (26,1 Millionen Euro) Spendengelder eingebracht, teilte Bidens Wahlkampfteam mit. An dem Gala-Dinner nahmen unter anderem Ex-Präsident Barack Obama sowie die Stars George Clooney und Julia Roberts teil.

"Es ist die größte Spendenaktion der Demokraten aller Zeiten", sagte Clooney. Obama kam mit Biden zu einem von dem Moderator Jimmy Kimmel moderierten Gespräch auf der Bühne zusammen. "Wir haben jemanden, über den wir uns Sorgen machen müssen", sagte Obama in Bezug auf den voraussichtlichen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner, den früheren Präsidenten Donald Trump.

Biden verwies darauf, dass der Wahlsieger wahrscheinlich zwei neue Richter für den Obersten Gerichtshof der USA nominieren werden müsse - und sprach davon, dass Trump im Fall eines Wahlsiegs "zwei weitere umgedreht wehende Flaggen ernennen wird". Damit spielte Biden auf den konservativen Supreme-Court-Richter Samuel Alito an, von dem kürzlich berichtet wurde, dass umgedrehte Fahnen vor seinen Privathäusern hingen. Das umgedrehte Sternenbanner wird oft von Unterstützern Trumps verwendet und symbolisiert die falsche und vielfach widerlegte Behauptung des Ex-Präsidenten, seine Wahlniederlage von 2020 gegen Biden sei durch Betrug zustande gekommen.

Die Spendengala sei eine "Machtdemonstration, bei der führende Persönlichkeiten der Unterhaltungsbranche ein klares Signal aussenden", erklärte das Wahlkampfteam des Präsidenten. Alle Anwesenden seien "enthusiastische" Unterstützer Bidens. Zu den Gästen zählten auch Sängerin Barbra Streisand und die Schauspieler Jack Black und Justin Bateman.

Umfragen zeigen Trump und Biden weitestgehend gleichauf. Die beiden voraussichtlichen Konkurrenten für die Präsidentschaftswahl im November liefern sich auch bei der Spendeneinnahme einen Wettstreit: Biden nimmt seit mehreren Monaten mehr ein, aber Trump hatte zuletzt aufgeholt, da seine Anhänger sich nach dem Urteil gegen ihn in einem historischen Schweigegeldprozess in New York hinter den Ex-Staatschef stellten.

Außerhalb der Spendengala kam es zu Protesten. Polizisten in Schutzausrüstung hielten die Demonstrierenden zurück.

Biden wurde bei seiner Ankunft in Los Angeles von Familienmitgliedern begleitet, darunter Tochter Ashley und die Enkelinnen Maisy und Naomi. Seine Enkelinnen waren mit dem US-Präsidenten in Italien gewesen, wo die Bidens auch Papst Franziskus getroffen hatten.

Der US-Präsident war für den G7-Gipfel in Apulien nach Italien gereist. Während andere Teilnehmer wie Bundeskanzler Olad Scholz (SPD) von dort am Samstag gleich in die Schweiz reisten, machte sich der 81-jährige Biden auf den Weg nach Los Angeles. An der Ukraine-Friedenskonferenz nahm für die USA Vize-Präsidentin Kamala Harris teil.

oer/lan