Bitkom: Mehrheit der IT-Branche will gezielt Frauen anwerben

Die Mehrheit der Unternehmen im IT-Bereich bemüht sich einer Umfrage zufolge aktiv darum, mehr Frauen zu gewinnen. Wie der Digitalverband Bitkom in Berlin mitteilte, sprechen 57 Prozent der Firmen bei der Personalbeschaffung gezielt Frauen an (Odd ANDERSEN)
Die Mehrheit der Unternehmen im IT-Bereich bemüht sich einer Umfrage zufolge aktiv darum, mehr Frauen zu gewinnen. Wie der Digitalverband Bitkom in Berlin mitteilte, sprechen 57 Prozent der Firmen bei der Personalbeschaffung gezielt Frauen an (Odd ANDERSEN)

Die Mehrheit der Unternehmen im IT-Bereich bemüht sich einer Umfrage zufolge aktiv darum, mehr Frauen zu gewinnen. Wie der Digitalverband Bitkom in Berlin am Donnerstag mitteilte, sprechen 57 Prozent der Firmen bei der Personalbeschaffung gezielt Frauen an. Konkrete Ziele verfolgt dabei aber bisher nur eine Minderheit.

Die klare Mehrheit von 90 Prozent der befragten Unternehmen sieht eine Erhöhung des Frauenanteils in der IT-Branche als Chance. Aktuell ist dieser Bereich noch stark von Männern dominiert. "Digitalisierung und Technik haben kein Geschlecht. Mädchen sollten von klein auf an die Digitalisierung herangeführt und dafür begeistert werden", erklärte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst.

Kooperationen mit Hochschulen oder Schulen pflegen der Umfrage nach bereits 30 Prozent der Unternehmen. Es sei wichtig, in Schulen das Interesse an Digitalberufen zu wecken und gesellschaftlich gewachsene Stereotype abzubauen, erklärte Bitkom.

Bereits heute haben zudem 67 Prozent der befragten Unternehmen spezielle Maßnahmen eingeführt, um die Karrieren von Mitarbeiterinnen gezielt zu fördern. Darunter Mobiles Arbeiten und flexible Arbeitszeitmodelle. Ein Viertel (26 Prozent) der Unternehmen setzt darauf, mit Müttern Kontakt zu halten, während diese in Elternzeit sind.

Einige Unternehmen stehen solchen Maßnahmen jedoch skeptisch gegenüber. 23 Prozent sagen, Maßnahmen zur Frauenförderung bewirkten sowieso keine Veränderung, ebenso viele meinen, Frauenförderung sei häufig nur vorgeschoben. "Wer Frauenförderung nur halbherzig oder als Imagepflege betreibt, begeht nicht nur gesellschaftlich, sondern auch wirtschaftlich einen Fehler", mahnte Wintergerst.

Das Bekenntnis, tatsächlich etwas ändern zu wollen, äußere sich in konkreten Zielsetzungen zur Förderung von Frauen. Eigene Ziele haben sich jedoch nur 29 Prozent der Unternehmen bereits gesteckt.

Bitkom befragte deutschlandweit Firmen aus der IT-Branche mit mindestens zehn Beschäftigten. Dazu gehörten Unternehmen der Telekommunikation, Anbieter von Software und IT-Services sowie Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten, Geräten der Telekommunikationstechnik und Unterhaltungselektronik.

mb/pe