Brüssel, meine Liebe? Vertrauen in die Politik - und die Eurovision...

Brüssel, meine Liebe? Vertrauen in die Politik - und die Eurovision...

Kurz vor den Wahlen zum Europäischen Parlament enthüllt ein neuer Bericht schwerwiegende Missstände bei unseren gewählten Vertretern.

Laut Transparency International haben 7 von 10 Abgeordneten des Europäischen Parlaments noch andere Jobs, mit denen sie ihr ohnehin schon großzügiges Gehalt aufbessern.

Wie wirken sich diese anderen Verpflichtungen auf ihre Arbeit im Dienste des öffentlichen Interesses aus? Was bedeutet das für das Vertrauen zwischen Bürgern und Politikern?

Sieben von zehn Abgeordneten des Europäischen Parlaments arbeiten noch nebenher - und eine Handvoll von ihnen verdient dabei viel Geld.

Und die Abgeordneten, die rechts und in der Mitte des Parlaments sitzen, profitieren im Vergleich zu denen, die links sitzen, von beträchtlichen finanziellen Vorteilen.

Dies erregte Aufsehen, ist aber nicht illegal. Europaabgeordnete können so viele Jobs haben, wie sie wollen, und so viel verdienen, wie sie wollen - solange sie ihr Einkommen angeben und keine Lobbyarbeit betreiben.

Doch angesichts des bevorstehenden Urnengangs stellt sich die Frage, ob diese Enthüllung dem Image von Brüssel und Straßburg schadet oder ob mehr getan werden muss, um den Ruf der Abgeordneten zu schützen.

Ein weiteres Thema diese Woche: Happy Pride Week!

Es ist wieder einmal so weit: Brüssel ist zu Ehren der LGBTQ-Gemeinde mit Regenbogenflaggen geschmückt. Sogar das Amt des EU-Außenbeauftragten hat sich das Mantra „Sicher im Alltag, überall“ auf die Fahnen geschrieben.

Doch ein neuer Bericht zeigt, dass die queere Gemeinschaft mehr Mobbing und Gewalt als je zuvor erlebt - gibt es also wirklich etwas zu feiern?

Die eigentlich gute Nachricht ist, dass sich immer mehr Menschen in Europa outen, aber die schlechte Nachricht ist, dass gewalttätige Angriffe zunehmen.

Laut der Europäischen Agentur für Grundrechte spricht mehr als die Hälfte den LGBTQ-Gemeinde offen über ihre Identität; mehr als ein Drittel fühlt sich im Alltag diskriminiert; und mehr als die Hälfte war Opfer von hassmotivierten Belästigungen und trägt sich mit Selbstmordgedanken.

Was geht hier schief? Werden wir als Gesellschaft immer intoleranter, immer aggressiver?

Schließlich diskutierte die Runde über die 68. Ausgabe des Eurovision Song Contest im schwedischen Malmö.

Rund 160 Millionen Zuschauer weltweit schalteten eine Woche zuvor ein, um mitzuerleben, wie der Schweizer Sänger Nemo mit dem Lied The Code gewann - der erste nicht-binäre Gewinner des Wettbewerbs.

'United in music' war das Motto des ESC, und die Politik sollte vor der Tür bleiben - aber da war dieses Jahr natürlich der Wunsch Vater des Gedankens!

Was im offiziellen Brüssel für Verärgerung sorgte, war das Verbot der Veranstalter, die EU-Flagge zu zeigen.

Ist der Schlagerwettbewerb immer noch ein spektakuläres Ereignis oder überholt und veraltet?