Coronavirus: Frau gefilmt, die "auf Türklinken spuckt"

Die chinesischen Lokalmedien berichteten von Anschuldigungen gegen eine Frau im Epizentrum des Coronavirus, die angeblich auf die Türklinken ihrer Nachbarn spuckt.

Die Aufnahmen zeigen eine nicht näher identifizierte Frau, die ihren Mund bewegt, nachdem sie sich den Klinken von zwei Türen genähert hat. Quelle: KNews
Die Aufnahmen zeigen eine nicht näher identifizierte Frau, die ihren Mund bewegt, nachdem sie sich den Klinken von zwei Türen genähert hat. Quelle: KNews

Laut KNews wurde die Frau am 8. Februar gegen 22 Uhr gefilmt, wie sie in den Fluren des Gebäudes in Wuhan herumschlich.

Die Aufnahmen zeigen wie die nicht näher identifizierte Frau ihren Mund bewegt, nachdem sie sich den Klinken von zwei Türen genähert hat.

Coronavirus: Alle Entwicklungen im Liveblog

Der Lokalsender sagte, dass in der Wohngegend der Frau über 30 Fälle von Coronavirus bestätigt wurden. Außerdem gebe es dort 90 Personen, die an Fieber leiden und Patienten, die zu Hause in Quarantäne sitzen.

Der Eigentümer des Gebäudes sagte KNews, man wisse bereits von dem berichteten Vorfall und habe die Polizei eingeschaltet, die man im Video etwas später sehen kann, wie sie in Schutzkleidung das Gebäude betritt.

Es wird angenommen, dass die Beamten eine Untersuchung eingeleitet haben.

Die Aufnahmen wurden nur wenige Tage nach Verkündung der weitreichendsten Quarantäne in der Geschichte der Menschheit veröffentlicht. Die chinesischen Behörden haben über 50 Millionen Menschen im Zentrum des Landes eingesperrt. Und diejenigen, die kürzlich in Wuhan waren, werden aufgespürt, überwacht, von Hotels abgewiesen und in ihren eigenen vier Wänden sowie in behelfsmäßigen Quarantäneeinrichtungen isoliert.

Im ganzen Land bleiben die Schulen in den Provinzen und Regionen wie Guangdong, Anhui, Zhejiang, Heilongjiang, Jiangsu, Shandong, Hebei, Jiangxi und der Inneren Mongolei sowie Shanghai und Chongqing bis Ende Februar geschlossen.

Die Zahl der Todesopfer durch das Coronavirus steigt auf über 1.000

Das Coronavirus hat in China mittlerweile über 1.000 Menschen das Leben gekostet. Und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt davor, dass die Ausbreitung der Fälle außerhalb Chinas “der Funke sein könnte, der zu einem größeren Feuer wird“.

Die Provinz Hubei, in der die Epidemie begann, meldete am Montag 103 Tote – so viele wie nie zuvor an einem einzigen Tag – am Sonntag waren es 91 Tote. Aber die Zahl der Neuerkrankungen sank im Vergleich zum Vortag von 2.618 auf 2.097.

Sicherheitskräfte überprüfen die Körpertemperatur von Menschen an einer Straßensperre in Guangzhou, in der Provinz Guangdong, China. Quelle: AAP
Sicherheitskräfte überprüfen die Körpertemperatur von Menschen an einer Straßensperre in Guangzhou, in der Provinz Guangdong, China. Quelle: AAP

Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass die Zahl der Neuerkrankungen sinkt. Am 7. Februar meldete Hubei 2.841 Fälle und am nächsten Tag 2.147.

Laut der WHO und der chinesischen Gesundheitsbehörde gibt es in China mittlerweile über 42.000 bestätigte Fälle und 319 Fälle in 24 anderen Ländern, darunter einen Todesfall.

Das Kreuzfahrtschiff Diamond Princess mit 3.700 Passagieren und Crewmitgliedern an Bord ist weiterhin im japanischen Hafen von Yokohama in Quarantäne. Dort wurden weitere 65 Fälle bestätigt, wodurch die Zahl der Erkrankungen auf dem Schiff der Carnival Corp. auf 135 anstieg.

WHO hält Expertengipfel zu Coronavirus ab: Mehr als 1000 Tote in China

Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck daran, Tests und Behandlungen zu entwickeln. Laut der WHO haben 168 Labore weltweit die passende Ausstattung, um das Virus zu diagnostizieren. Die Unternehmen haben allerdings Probleme damit, klinische Virusproben zu finden, die benötigt werden, um die Diagnosetests, die sie entwickelt haben, zu validieren.

Die Sorge um das Coronavirus lässt Investoren angespannt bleiben. Sichere Geldanlagen wie Gold stiegen im Wert und der Dollar erreichte am Montag ein Vier-Monats-Hoch gegenüber dem Euro.

Passagiere im Bahnhof von Beijing tragen am 10. Februar 2020 aufgrund der Ausbreitung des neuen Coronavirus Atemmasken und Regenmäntel. Quelle: AAP
Passagiere im Bahnhof von Beijing tragen am 10. Februar 2020 aufgrund der Ausbreitung des neuen Coronavirus Atemmasken und Regenmäntel. Quelle: AAP

In Europa brachen die Aktien von Autofirmen ein, die Verbindungen nach China haben, während die Preise für Öl, Eisenerz und Kupfer aufgrund der Sorge um die schwächere chinesische Nachfrage wegen des Ausbruchs sanken.

Die Stimmung an der Wall Street war optimistisch in Erwartung höherer Unternehmensgewinne und einer sich entspannenden Wirtschaft – der Nasdaq erreichte sogar ein Rekordhoch. British Airways hat bis Ende März alle Flüge ins chinesische Festland gestrichen.

Wegen Coronavirus: Antibiotika-Engpässe möglich

Wu Fan, Vizedekan der Shanghai Fudan University Medical School, sagte, es bestehe Hoffnung auf einen Wendepunkt der Epidemie. Aber der Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, gab am Montag an, es habe “besorgniserregende Fälle“ von Übertragungen von Menschen gegeben, die nicht in China gewesen seien.

“Es könnte der Funke sein, der zu einem größeren Feuer wird“, sagte Ghebreyesus Reportern in Genf.

Ein Team internationaler WHO-Experten traf in China ein, um den Ausbruch zu untersuchen. Die Zahl der Todesopfer ist inzwischen höher als die des Schweren Akuten Atemwegssyndroms (SARS), an dem 2002/2003 weltweit Hunderte von Menschen starben.

Mit Coronavirus infiziert: US-Patientin berichtet aus dem Krankenhaus: